Der Immunologe Matthias Stoll geht davon aus, dass die Epidemie in Deutschland bald ihren ersten Höhepunkt erreicht hat. Es zeichne sich ab, dass der Anstieg der Neuinfektionen gebremst sei und bald ein Plateau erreiche, so Stoll im Interview mit der Berliner Zeitung.
Ohne Shutdown hätte es diese Entwicklung nicht gegeben, so Stoll. Die Politiker hätten überall auf der Welt sehr besonnen reagiert und übereinstimmend geeignete Maßnahmen getroffen. "Wir haben mit dem gerade noch zeitgerechten Shutdown die beste Möglichkeit genutzt, eine Tragödie durch eine destabilisierte Gesundheitsversorgung zu verhindern", so Stoll.
Er geht davon aus, dass der Shutdown schrittweise enden werde und die Auswirkungen dabei genau geprüft würden. Intensives Testen wäre eine zusätzliche, hilfreiche Möglichkeit gewesen, diese wären jedoch anfangs nicht ausreichend verfügbar gewesen. Wie gefährlich das Virus ist, könne man noch nicht genau sagen, was auch an der fehlenden Datengrundlage zu den tatsächlichen Infektionen liege. Im Gegensatz zu Sars oder Mers sei Covid-19 viel ansteckender und würde sich dadurch schneller verbreiten. Die Sterblichkeitsrate sei jedoch geringer, so der Immunologe.