Nachhaltigkeit ist in Krankenhäusern oft noch kein Führungsthema und spielt auch als Zielorientierung keine zentrale Rolle. Dies zeigt eine Umfrage von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und dem Deutschen Krankenhausinstitut (DKI). Das Thema gewinnt demnach in deutschen Krankenhäusern zunehmend an Bedeutung. In jedem zweiten Haus ist Nachhaltigkeit schon ausdrücklich in der Unternehmensstrategie verankert, bei großen Krankenhäusern mit mehr als 600 Betten jedoch nur in jedem dritten. Zudem ist Nachhaltigkeit bisher wenig ein Führungsthema und spielt als Zielorientierung noch keine zentrale Rolle.
Rund jedes dritte Krankenhaus thematisiert ihre Nachhaltigkeitsstrategie in Aufsichtsgremien oder Steuerungsgruppen unter Beteiligung der Geschäftsführung. Erst ein Viertel aller Krankenhäuser verfügt hingegen über eine spezifische Jahresplanung für Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Knapp die Hälfte plant jedoch einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Knapp ein Viertel aller Krankenhäuser legt messbare Nachhaltigkeitsziele fest und überprüft sie regelmäßig (Plan-Do-Check-Act-Zyklus). Wichtigstes Thema im Bereich Nachhaltigkeit sind Umwelt- und Klimaschutz. In 78 Prozent der Krankenhäuser, die über eine Nachhaltigkeitsstrategie verfügen, wird dieses Handlungsfeld berücksichtigt. Weitere 20 Prozenht der Einrichtungen planen konkrete Maßnahmen zur Einsparung von Energie.
An der Befragung des DKI haben sich im Sommer 2022 insgesamt 146 Allgemeinkrankenhäuser ab 100 Betten beteiligt. Nach Krankenhausgrößenklassen war die Verteilung näherungsweise proportional zur Verteilung in der Grundgesamtheit, sodass die Befragungsergebnisse als repräsentativ für die Grundgesamtheit der Krankenhäuser in Deutschland betrachtet werden können, so DKI und BDO.
Die komplette Studie steht auf der Website des DKI zum Download zur Verfügung.