Bundeskartellamt stoppt Vorhaben

Habeck soll Fusion der Unikliniken in Heidelberg und Mannheim retten

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Habeck soll Fusion der Unikliniken in Heidelberg und Mannheim retten
© Universitätsmedizin Mannheim

Das Bundeskartellamt hat die Fusion der beiden Unikliniken in Heidelberg und Mannheim untersagt. Das Land Baden-Württemberg setzt nun auf den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Die Fusion der beiden Unikliniken in Heidelberg und Mannheim liegt vorerst auf Eis. Das Bundeskartellamt gab heute bekannt, dass die Uniklinik Heidelberg keinen Mehrheitsanteil an der Uniklinik Mannheim erwerben darf. Das Land Baden-Württemberg kündigte an, einen Antrag auf Ministererlaubnis zu stellen. 

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, begründet die Entscheidung mit erheblichen wettbewerblichen Nachteilen, die vor allem die Patienten zu tragen hätten. "In der Region verbleiben neben den Kliniken der Beteiligten nur wenige vergleichbare und unabhängige Wettbewerber, in manchen medizinischen Fachbereichen fast gar keine", so Mundt. Das Argument, wonach Größe, höhere Fallzahlen und Spezialisierung oft zu besserer Behandlungsqualität führten, habe das Amt berücksichtigt. "Allerdings gehen wir nicht davon aus, dass zur Verwirklichung dieses Vorteils der Zusammenschluss überhaupt notwendig ist. Andere Formen der Kooperation können ähnlich positive Wirkungen entfalten, ohne gleich den Kliniken ihre Unabhängigkeit zu nehmen." Mundt weist auch die These zurück, dass große Unikliniken durch weiteres Wachstum automatisch besser würden. 

Die medizinische Fakultät Mannheim sei zwar bisher schon in die Universität Heidelberg eingebunden, dies berühre aber nicht die Selbständigkeit des Krankenhausbetriebes der Universitätsklinik Mannheim. Laut Bundeskartellamt hat die Uniklinik Heidelberg auf dem Krankenhausmarkt Heidelberg schon heute eine marktbeherrschende Stellung. Durch den Zusammenschluss mit Mannheim würden beide jetzt noch eigenständigen Krankenhäuser in den Regionen Mannheim und Heppenheim jeweils marktbeherrschend werden. 

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski kündigte bereits an, die Fusion via Ministererlaubnis vollziehen zu wollen. Dafür will man nun einen Antrag beim Bundeswirtschaftsministerium einreichen. Auch eine Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf als nächste Instanz wird bereits geprüft. Landesgesundheitsminister Manne Lucha erklärte, ebenfalls an der Fusion festhalten zu wollen: "Der angestrebte Verbund der beiden Universitätsklinika Heidelberg und Mannheim ist weiterhin der richtige Weg für eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in der gesamten Region Rhein-Neckar". 

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