Ärzte-Warnstreiks in Niedersachsen geplant

Der Marburger Bund Niedersachsen bereitet für den 31. März Warnstreiks an den kommunalen Krankenhäusern im Land vor, wie die Ärztegewerkschaft mitteilt. Zuvor war die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) nicht auf die Forderungen des Marburger Bundes eingegangen. Eine zentrale Kundgebung soll in Frankfurt am Main stattfinden, heißt es in einer Mitteilung. Um die Patientenversorgung zu gewährleisten, seien Notdienstvereinbarungen geplant.

„Die VKA hat jede mögliche Einigung blockiert. Ärzt:innen stehen seit Beginn der Corona-Pandemie unter noch größerem Druck als zuvor. Dafür verdienen sie zurecht Wertschätzung. Das sieht die VKA offenbar anders“, kritisiert Hans Martin Wollenberg, 1. Vorsitzender des Marburger Bund Niedersachsen. Der Versuch, den Grundsatz „Anwesenheit gleich Arbeitszeit“ zurückzudrehen, stoße bei den Mitgliedern der Gewerkschaft auf Unverständnis. „Überstunden für die Patient:innenversorgung müssen ausnahmslos anerkannt und ausgeglichen werden”, so Wolfgang Koß, für Niedersachsen Mitglied in der Marburger-Bund-Tarifkommission. „Der Vorschlag, sieben Dienste im Monat regulär zuzulassen, mag bei bestehendem Ärztemangel vordergründig Lücken stopfen. Hier ist jedoch Überlastung vorprogrammiert.“  

Am 10. März hatten beide Seiten ­- Marburger Bund und VKA - die Verhandlungen bewertet. Die Ärztegewerkschaft machte den Weg für Warnstreiks in den kommunalen Krankenhäusern frei, die VKA bezeichnete die Streikankündigung als unangemessen. In Niedersachsen sind rund 40 Krankenhäuser und mehrere Tausend Marburger-Bund-Mitglieder von den Tarifverhandlungen betroffen.