Das Alfried Krupp Krankenhaus in Steele, Tochter des Alfried Krupp Krankenhaus Rüttenscheid, hat einen Antrag auf die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt, heißt es in einer Pressemitteilung des Krankenhauses. Das Alfried Krupp Krankenhaus Rüttenscheid sei nicht betroffen.
Volker Troche, Sprecher des Vorstands der Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung, die Trägerin des Krankenhauses in Rüttenscheid ist, sagte über das Verfahren: „Die Krupp-Stiftung schaut mit Sorge auf die derzeitige Entwicklung der Krankenhäuser in Deutschland. Sie hat in den vergangenen Jahren hohe, auch finanzielle Anstrengungen unternommen, um beide Standorte zu leistungsstarken Versorgern für Patientinnen und Patienten zu machen.“
Günther Flämig, Geschäftsführer beider Alfried Krupp Krankenhäuser, in Essen-Steele sowie -Rüttenscheid unterstreicht: „Aktuell stehen wir mit Krankenhäusern der gesamten Bundesrepublik vor den gleichen großen strukturbedingten und gesundheitspolitischen Herausforderungen, wie der Unterfinanzierung, dem Fachkräftemangel und der gestiegenen Kosten.“ Die daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen würden eine Umgestaltung notwendig machen.
Krupp Krankenhaus Steele: Arbeits- und Patientenplätze gesichert
Auslöser des Verfahrens zur Abwendung einer Insolvenz seien die aktuellen, gesundheitspolitischen Gegebenheiten, wie der finanzielle Umgang mit hohen Inflations- sowie Tarifkosten. Ziel des Krupp-Prozesses: Das Krankenhaus zu sanieren und eine Möglichkeit zu schaffen, die medizinische Versorgung vor Ort langfristig zu sichern. Mitarbeiter und Patienten blieben von der wirtschaftlichen Situation unberührt und der reguläre Krankenhausbetrieb in Essen-Steele werde fortgeführt. Löhne und Gehälter würden durch die Agentur für Arbeit gezahlt, berichtet die Halterner Zeitung.
In einer Pressemeldung der Stadt Essen bezieht auch Thomas Kufen (CDU), Oberbürgermeister von Essen, Stellung zu der Vorgehensweise des Trägers: „Mit dem angekündigten und geplanten Vorgehen hält die Krupp-Stiftung am Krankenhausstandort Steele fest, das ist die wichtige Botschaft. Als Verwaltung werden wir mit Geschäftsführung und Stiftung im Gespräch bleiben, um den weiteren Weg zu begleiten.“
Kufen begegnet der gesundheitspolitischen Entwicklung mit Beunruhigung, einmal mehr werde sehr deutlich, „dass Bund und Land dringend gefordert sind, die geplante Krankenhausreform endlich umzusetzen“. Allerdings gehe es aktuell nicht um eine Schließung des Standorts in Steele, sondern um eine Neuausrichtung.