Die Ammerland-Klinik in Westerstede hat ihr Großprojekt gestartet: Bis 2029 entsteht ein modernes Gesundheitsquartier mit Notfallzentrum, OP-Sälen und energieeffizienter Infrastruktur. 233 Millionen Euro fließen in den Neubau.
Die Ammerland-Klinik in Westerstede wird bis 2029 erweitert. Wie die Klinik mitteilt, werden für das Projekt insgesamt 233 Millionen Euro investiert. Entstehen soll ein Gesundheitsquartier mit modernen Versorgungsstrukturen auf rund 11.200 Quadratmetern Fläche.
Die Finanzierung teilen sich das Land Niedersachsen (130 Millionen Euro), die Bundeswehr (50 Millionen Euro) sowie die Ammerland-Klinik und der Landkreis Ammerland (zusammen 50 Millionen Euro).
Der Neubau umfasst unter anderem ein Notfallzentrum, eine Radiologie, 13 OP-Säle – davon vier für die Bundeswehr –, eine Intensivstation mit 42 Betten sowie 176 Pflegebetten in Ein- und Zweibettzimmern. Auf dem Dach entsteht ein Hubschrauberlandeplatz. Die Klinik soll möglichst energieautark arbeiten. Geplant sind begrünte Solardächer, Photovoltaik, Wärmerückgewinnung und eine begrünte Fassade.
Wachsender Bedarf und gute Erreichbarkeit
Die Klinik rechnet mit steigenden Patientenzahlen. „Wir werden in Zukunft eher noch mehr Patienten haben als jetzt schon“, sagte Hauptgeschäftsführer Axel Weber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Als Gründe nannte er die Bevölkerungsentwicklung, die verkehrsgünstige Lage und die enge Kooperation mit dem Bundeswehrkrankenhaus auf dem Campus.
Derzeit behandelt die Ammerland-Klinik jährlich rund 50.000 ambulante und 21.000 stationäre Patienten. Sie verfügt über 400 Planbetten, das Bundeswehrkrankenhaus über weitere 135. Rund 45 Prozent der Patienten kommen aus der Region Weser-Ems, darunter das Emsland, Leer, Aurich, Emden und Wittmund.
Bauliche Engpässe und neue Strukturen
Die bestehende Gebäudestruktur gilt als überholt. Laut Klinikleitung sind die Grundrisse unflexibel und der Sanierungsbedarf hoch. Der Neubau soll die räumlichen Defizite beheben und wirtschaftlichere Abläufe ermöglichen. „Die neue Klinik wird ein Befreiungsschlag“, sagte Projektleiterin Birgit Paesch. Ziel sei es, den ersten Patienten Weihnachten 2029 im Neubau zu behandeln.
Personalentwicklung stabil
In der Ammerland-Klinik arbeiten rund 1.700 Menschen, im Bundeswehrkrankenhaus weitere 600. „Wir haben eine gute Bewerbungslage, und seit zwei Jahren sind alle Arztstellen besetzt“, sagte der medizinische Geschäftsführer Dr. Peter Ritter. Auch die Intensivstation sei durchgehend einsatzbereit. Laut Betriebsrat Sascha Sander liegt die Klinik beim Pflegepersonal über dem bundesweiten Durchschnitt.
cs