Eine "Notaufnahme-Ampel" der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) informiert über die aktuelle Auslastung von Notaufnahmen in Deutschland. Bisher werde die Leistungsfähigkeit der Kliniken in der Corona-Pandemie ausschließlich an den verfügbaren Intensivbetten gemessen, aber nicht an der Fage, ob man überhaupt in das Krankenhaus hineinkommt, erklärt Prof. Dr. Clemens Kill von der Projektsteuerungsgruppe "Notaufnahme-Ampel" in einer Miteilung.
Würden die Intensivbetten knapp werden, hätte das auch Auswirkungen auf die Notaufnahmen. Bei einer Überlastung der Intensivstationen müssten kritisch kranke Patienten über längere Zeiträume in den Notaufnahmen intensivmedizinisch versorgt werden, dadurch komme es in einzelnen Fällen zu Kapazitätsengpässen. Die Ampel macht nun die Belastung sichtbar. Diese definiert sich nicht nur über Patientenzahlen, sondern auch über pandemische Faktoren, erklärt Prof. Dr. Harald Dormann, Boardsprecher der DGINA. Alle Covid-Patienten, die stationär aufgenommen werden, würden immer über die Notaufnahme aufgenommen und müssten dort initial behandelt werden.
Mehr als 60 deutsche Notaufnahmen melden bereits regelmäßig ihre Daten an die DGINA, täglich kämen neue hinzu. Die teilnehmenden Kliniken melden jeden morgen ihre Daten für den vorherigen Tag, wobei sie eine fünfstufige Farbskala nutzen: Überschreitet eine Klinik während eines Tages kritisch die Kapazitätsgrenze, sodass der Rettungsdienst die Notaufnahme nicht mehr anfahren kann, werde für diesen Tag rot gemeldet. Ebenfalls wird angezeigt wie viele Krankenhäuser von einem Personalausfall durch corona-bedingte Krankmeldungen und Quarantäne betroffen sind.