Sabine Richard von der AOK kritisiert, dass beim Thema Ambulantisierung „zwei Prozesse völlig ohne Abstimmung parallel laufen“. Die Geschäftsführerin für Versorgung im AOK-Bundesverband zielt mit ihrer Kritik auf die Renovierung des AOP-Katalogs einerseits und die angekündigte Einführung sektorengleicher Vergütung durch sogenannte Hybrid-DRGs andererseits. „Der jetzt eingeschlagene Weg zur Ambulantisierung ist ein Irrweg. Wir befürchten schlichtweg, dass es aufgrund der fehlenden Rahmenbedingungen kaum Verlagerungseffekte in den ambulanten Bereich geben wird“, bemängelt Richard im Interview mit dem AOK-Medienservice. Beim ambulanten Operieren (AOP-Katalog) würden die kürzlich vom Iges-Institut vorgeschlagenen Kontextfaktoren den Kliniken zu viel Spielraum geben, Leistungen auch weiterhin stationär zu erbringen. Wenn es zudem keine Bereinigung der Krankenhausbudgets um die Leistungen gebe, die zukünftig ambulant erbracht werden sollen, sei das nicht hinnehmbar, so Richard. Das seien schlicht „Preiserhöhungen ohne Patientennutzen“. Die AOK-Frau fordert, "dass die noch von Minister Jens Spahn angestoßene AOP-Reform gestoppt wird".
Die Ambulantisierung sei eine wichtige Determinante, allerdings nur mit geeignetem Ordnungsrahmen. „Der Fokus sollte dabei von Anfang an auf den Leistungen liegen, die heute noch unnötigerweise im Krankenhaus erbracht werden“, unterstreicht Richard.
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