Eugen Münch-Preis

Auszeichnung für Entbürokratisierer

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Auszeichnung für Entbürokratisierer
Preisträger und Jury des Münch-Preises 2024 © Bibliomed

Die Jury des Eugen Münch-Preises für innovative Gesundheitsversorgung hat die Gewinner für das Jahr 2024 ausgewählt. In der Kategorie "Wissenschaft und praktische Anwendung" wurde der Physiker und Bioinformatiker Carsten Marr für seine Forschung an der KI-basierten Diagnostik von Blutkrankheiten prämiert. Leon Kobinger, Jonas Bayer und Nicolas Gehring erhalten den Preis in der Kategorie "Bestes Startup im Gesundheitswesen" für die KI-basierte Unterstützung bei der Medizinprodukt-Zulassung. "Die prämierten Arbeiten zeigen das Potenzial, das in klug eingesetzten innovativen Technologien steckt. Sie erhöhen nicht nur die Effizienz des Systems, sondern verbessern auch die Gesundheitsversorgung der Menschen", erklärte Boris Augurzky, Vorstandsvorsitzender der Rhön Stiftung, bei der Preisübergabe in München. 

Kategorie Wissenschaft: Carsten Marr

Carsten Marr arbeitet am Einsatz von KI-Modellen und der automatisierten Diagnose schwerer Bluterkrankungen. In der prämierten Arbeit ist es dem Physiker und Bioinformatiker gelungen, ein KI-Modell zu entwickeln, das nicht nur Patienten mit gesunden Zellen von Patienten mit an Akuter Myeloischer Leukämie (AML) erkrankten Zellen unterscheiden, sondern auch genetische Subtypen der AML identifizieren kann. Um dies zu ermöglichen, wurde ein modernes tiefes neuronales Netz mittels Multi-Instanz-Lernen und erklärbaren KI-Komponenten trainiert. Bisher müssen für die Leukämie Diagnostik Blutzellen in den Laboren ausgestrichen und von Zytologen unter dem Mikroskop analysiert werden. Für die Therapieentscheidung ist der genaue Krebstyp entscheidend und ein schnelles Resultat wichtig. Deshalb kann der Einsatz des Modells von Marr die Arbeitsbelastung der Experten in den Laboren reduzieren und die Diagnostik robuster, schneller sowie konsistenter machen. Außerdem gelang es dem Forscher und seinen Kollegen, anhand der gewonnenen Daten weitere Zellproteine zu identifizieren, die als therapeutisch funktionale Ziele dienen können. Dieser Kurzfilm zeigt die Errungenschaft des 47-jährigen Forschers. 

Kategorie Start-up: Certhub

Die Gründer von Certhub haben eine KI-gestützte Software entwickelt, mit der automatisch die Regularien der Medizinproduktzulassung eingehalten werden. Über eine Schnittstelle ist die Plattform mit den Zulassungsstellen verknüpft. Alle Produkt- sowie Qualitätsinformationen sind zusammengefasst und eine vollständige technische Dokumentation kann generiert werden. Damit wird Unternehmen die komplexe Zulassung von Medizinprodukten erleichtert, die Hersteller sparen bis zu 60 Prozent Zeit sowie Kosten bei der Zulassung ein und für Patienten wichtige Produkte kommen schneller zur Anwendung. Die Software richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen sowie Startups. Damit trägt die prämierte Arbeit dazu bei, dass Innovationen nicht an den komplexen Vorgaben scheitern beziehungsweise Unternehmen ins Ausland abwandern. Einen Film über die Arbeit sehen Sie hier.

Über den Preis 

Der Eugen Münch-Preis wird seit 2015 jährlich in zwei Kategorien verliehen. Die Gewinner erhalten jeweils ein Preisgeld von 20.000 Euro und einen Film, mit dem die Arbeit vorgestellt wird. 

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