Wegen des drastischen Kostenanstiegs sieht auch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Nordrhein-Westfalen die Kur- und Reha-Kliniken des Bundeslandes in existenzieller Not. Sollten die wirtschaftlichen Belastungen aus der Corona-Pandemie und der sich verschärfenden Energiekrise nicht über einen Rettungsschirm aufgefangen werden, müsse man um den Fortbestand der Einrichtungen bangen, teilte die AW Kur und Erholung, eine Tochtergesellschaft der AWO, in Dortmund mit.
"Im dritten Jahr der Pandemie können die Kur- und Rehakliniken die steigenden Kosten nicht mehr finanzieren", sagte Geschäftsführer Andreas Frank. Allein die Mehrausgaben für Energie lägen für die sieben NRW-Kliniken im laufenden Jahr um einen sechsstelligen Betrag höher als im Vorjahr. Dazu kämen die steigenden Lebensmittelpreise.
Zum 1. Juli waren die Corona-Hilfen für Träger von Vorsorge- und Rehaleistungen ausgelaufen - die Hygieneauflagen für Kliniken bleiben jedoch bestehen. "Ohne solide Kompensation des außergewöhnlichen Mehraufwandes werden wir Vorsorge- und Rehakliniken verlieren", sagt Frank.
Auch Achim Schäfer, Geschäftsführer des Medizinischen Zentrums für Gesundheit (MZG) in Bad Lippspringe, sagte: "Im dritten Jahr der Pandemie samt Inflation und einer Explosion der Energiekosten sind die Bedingungen für viele Betreiber von Vorsorge- und Rehakliniken ohne finanzielle Unterstützung nicht mehr zu stemmen."