Zu den ersten Fragmenten eines Gesetzentwurfs für eine Krankenhausstrukturreform erklärte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt: "Wir alle wissen, dass die vielfältigen Probleme der Kliniken in Deutschland nicht unmittelbar nach Inkrafttreten der Krankenhausreform gelöst sein werden. Die Neugestaltung der Krankenhausvergütung und -planung ist ein Projekt für viele Jahre. Zentrale Reformelemente werden erst nach dem Ende der aktuellen Legislaturperiode umgesetzt werden können. Umso wichtiger ist es, dass die Reform von Bund und Ländern gemeinsam und parteiübergreifend getragen wird."
Anzuerkennen sei, dass im Arbeitsentwurf erstmals Ansätze für eine Begrenzung der ausufernden Bürokratie erkennbar sind, die aktuell abertausende von Arbeitsstunden aus der Patientenversorgung abzieht. Es ist richtig, die verschiedenen Prüfaufträge der Medizinischen Dienste auf das wirklich Notwendige zu begrenzen, zu bündeln und durch eine transparente Datenbank Doppel- und Mehrfachprüfungen zu vermeiden.
Auch Lutz Hager, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Managed Care (BMC), äußerte sich zu dem Papier, das Ende vergangener Woche in Umlauf gebracht wurde. "Der vorliegende Entwurf für die Krankenhausreform wird den Anforderungen an eine Gesundheitsversorgung der Zukunft nicht gerecht. Statt neue Wege für eine integrierte, digitale und regionale Versorgung zu ermöglichen, die ambulante, stationäre und pflegerische Versorgung miteinander verbindet, werden die Zäune zwischen den Sektoren noch höher gezogen.“ Hager kritisiert vor allem die einseitige Fokussierung auf die Krankenhausperspektive, die sowohl die Vertragsärzte als auch die Pflege außer Acht lasse.