Der Bundesverband Managed Care (BMC) hat in seinem Positionspapier „Besser regional – Wie die Regionalisierung der Gesundheitsversorgung gelingen kann“ vorgestellt, wie Regionalisierung ohne neue Institutionen und zusätzliche finanzielle Mittel auskommt.
Im Koalitionsvertrag sowie in geplanten Gesetzesvorhaben hat die Bundesregierung angekündigt, die regionale Gesundheitsversorgung zu stärken. Der BMC unterstützt dieses Vorhaben; die Region als aktiver Gestalter komme in den Regierungsplänen bislang jedoch nicht vor. Der BMC legt diesen Werkzeugkasten in Form von sieben Startpunkten vor, die regionale Versorgungsverträge mit Freiheitsgraden, eigenen Vergütungsformen und verlässlichen Rahmenbedingungen ermöglichen.
Regionalisierung finanziert sich aus bestehenden Quellen
Zur Finanzierungsfrage etwa heißt es in dem Papier, dass Regionalisierung sich aus den bestehenden Quellen finanziere und auf der wirtschaftlichen Eigenverantwortung der Versorgungspartner in einer Region fuße. Sie sprenge "die Fesseln von EBM und DRGs" und ermögliche flexible sowie anreizkompatible Vergütungsformen. Dies beinhalte auch anfallende Koordinations- und Managementkosten. Neben Leistungsvergütungen könnten auch andere Formen der Vergütung (etwa qualitäts-, erfolgs- oder populationsorientiert) vereinbart werden; und die Partner könnten bestehende Vergütungen entsprechend neugestalten.
„Der Schlüssel für einen zukunftsgerichteten Umbau der Gesundheitsversorgung liegt bei den Akteuren vor Ort. Vielerorts haben Krankenkassen und Partner in der Versorgung schon bewiesen, dass sie innovative Lösungen für Versorgungsbedarfe entwickeln können. Ihre Gestaltungskraft müssen wir nutzen“, erklärt der BMC-Vorstandsvorsitzende Lutz Hager. Neben den Akteuren der Krankenversorgung gehörten dazu ebenso die Pflege, Kommunen und Kreise, Vereine, die soziale Infrastruktur oder Partner mit digitalen Angeboten. Viele aktuell diskutierte Vorhaben wie die Krankenhausstrukturreform, die geplanten Gesundheitskioske und Primärversorgungszentren oder koordinierende Patientenlotsen setzen auf eine regionale Umsetzung.