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Charité beauftragt den KIS-Giganten Epic

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Charité beauftragt den KIS-Giganten Epic © Wiebke Peitz Charite Universitätsmedizin Berlin

Die Berliner Charité hat sich für ein Krankenhausinformationssystem (KIS) des US-Anbieters Epic entschieden. Über zehn Jahre sollen 200 Millionen Euro in die IT-Landschaft fließen. Vom Senat ist dieses Geld aber noch nicht bewilligt.

Vor rund zwei Jahren hat die Berliner Charité die Installation eines KIS ausgeschrieben. Nun hat sich Europas größte Uniklinik wie erwartet für Epic entschieden. Für den US-Anbieter ist es die erste Installation in Deutschland. In Europa ist das Unternehmen unter anderem mit Installationen in Kliniken der Schweiz und in Nordeuropa präsent. „Unser Ziel ist, dass das System bis Ende 2029 überall in der Charité eingerichtet ist“, erklärte Charité-Vorstand Martin Kreis am Freitag in Berlin. 

Turbulentes Verfahren mit erwartetem Ende

Mit der Wahl von Epic beendet die Charité ein turbulentes Ausschreibeverfahren, in dem der Mitbewerber Dedalus erfolglos gegen den Zuschnitt der Ausschreibung geklagt hatte. Am Ende waren wohl nur noch die Compugroup und Epic im Rennen. Der KIS-Wechsel ist nötig geworden, weil der bisherige Anbieter sein System abgekündigt hat: Das aktuelle Charité-KIS i.s.h.med, das mittlerweile im Besitz des Datenbank-Riesen Oracle ist, wird nur noch bis 2030 unterstützt. Deshalb ist nicht nur die Charité auf KIS-Suche, sondern viele andere deutsche Großkliniken auch. Dass sich die Charité besonders für das Produkt des US-Anbieters interessiert, hat in der Klinikszene hohe Wellen geschlagen. Auch Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte sich einst lobend über das Epic-System geäußert. 

200 Millionen eingeplant, aber noch nicht gegenfinanziert

Das System von Epic gilt als stabil, gut skalierbar, für Forschungsszenarien geeignet - aber auch als teuer. Die Charité plant nun mit Ausgaben fürs KIS von 200 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren. Darin enthalten sind neben den Kosten für Epic auch Investitionen in die IT-Infrastruktur sowie Kosten für Implementierungsunterstützung. Wie das Geld vom Berliner Senat finanziert werden soll, ist bis dato allerdings noch unklar - und ob die geplanten 200 Millionen Euro am Ende ausreichen, muss sich ebenfalls noch zeigen. 

Autor

 Jens Mau

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