Die Saarländische Krankenhausgesellschaft (SKG) hat Christian Braun zum Vorsitzenden gewählt – und warnt zugleich eindringlich vor den Folgen der aktuellen Krankenhausreform.
Die Saarländische Krankenhausgesellschaft (SKG) hat Christian Braun, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums Saarbrücken, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Das teilte der Verband nach seiner Mitgliederversammlung am 30. Oktober in Saarbrücken mit.
Im Mittelpunkt der Versammlung stand die angespannte wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser im Saarland und bundesweit. „Die Krankenhäuser sind längst kranke Häuser geworden. Die vorgeschlagenen Therapien sind entweder wirkungslos, nicht anwendbar oder nicht bezahlbar“, sagte SKG-Geschäftsführer Thomas Jakobs. Die Politik hoffe auf Selbstheilungskräfte, doch es fehle an wirksamen Maßnahmen.
Jakobs kritisierte die Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministeriums scharf. Seit der Ankündigung im Dezember 2022 herrsche große Unsicherheit in den Kliniken. Die Reform werde von den Krankenhäusern grundsätzlich unterstützt, doch die konkrete Ausgestaltung bleibe hinter den Erwartungen zurück.
Die SKG warnt vor weiteren Belastungen durch aktuelle Sparbeschlüsse der Bundesregierung. Ein Inflationsausgleich sei auch für das kommende Jahr nicht vorgesehen. Gleichzeitig sollen die Krankenhäuser 1,8 Milliarden Euro zur Stabilisierung der GKV-Finanzen beitragen. Besonders betroffen seien freigemeinnützige Träger, die keine Rücklagen mehr hätten und nicht auf finanzielle Unterstützung ihrer Träger zurückgreifen könnten. Die SKG sieht dadurch auch die verfassungsrechtlich geschützte Trägervielfalt gefährdet.
Die SKG versteht sich seit ihrer Gründung 1950 als Interessenvertretung der saarländischen Krankenhausträger. Sie vertritt derzeit 18 Kliniken mit rund 14.000 Beschäftigten. Jährlich werden dort etwa 248.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt.
cs

 
	 
	 
	