Strukturprüfungen

DKG-Chef Gaß fordert Fristverlängerung

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DKG-Chef Gaß fordert Fristverlängerung
Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) © Regina Sablotny

Die vom Medizinischen Dienst (MD) verfasste und nun vom Gesundheitsministerium auf den Weg gebrachte Richtlinie zur Strukturprüfung in Krankenhäusern sorgt in der Klinikszene für Unmut. Die ersten Fristen für die Kliniken enden bereits in diesem Monat (BibliomedManager berichtete).

Strukturprüfungen gibt es für Häuser, die aufwändige Behandlungen abrechnen wollen; derzeit umfasst die Richtlinie 53 Behandlungstypen. In einer gemeinsamen Mittelung kritisieren die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) die Richtlinie deutlich. DKG-Chef Gerald Gaß befürchtet, dass weniger als die Hälfte der Krankenhäuser in der Lage sein werde, fristgerecht die für die OPS-Strukturprüfungen vorgesehenen Unterlagen bereitzustellen.

Das hatte ein Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) unter 279 Krankenhäusern ergeben. „Die Strukturprüfungen sollten die Krankenhäuser von Einzelprüfungen entlasten. Die Kurzfristigkeit und schiere Masse der mit der Richtlinie angeforderten Unterlagen stellen die Kliniken nun aber vor fast unüberwindbare Probleme. Wir appellieren daher an den Gesundheitsminister, wenigstens die Abgabefrist zu verlängern und die bürokratischen Anforderungen auf ein sinnvolles Maß zu reduzieren“, so Gerald Gaß.

Unikliniken fürchten Millionenverluste

Die DKI-Umfrage hatte auch ergeben, dass vor allem solche Kliniken vor Problemen stehen, die viele OPS-Kodes abrechnen. Große Krankenhäuser seien damit besonders betroffen, so DKG und VUD. Die Hälfte der Häuser, die 21 und mehr der zu prüfenden OPS-Kodes abrechnen, gab an, die Fristen sicher nicht einhalten zu können. Nur jede fünfte große Klinik wird die Unterlagen fristgemäß vorlegen können.

„OPS-Strukturkodes spielen wirtschaftlich für Universitätsklinika mit ihrem besonderen Versorgungsangebot in der Maximalversorgung eine wichtige Rolle. Mit ihnen geht ein Erlösvolumen von jährlich fast 350 Millionen Euro für die Universitätsklinika einher. Die kurzfristige Umsetzung der Strukturprüfungsrichtlinie birgt große Risiken. Wir brauchen daher dringend in einem ersten Schritt eine Anpassung der bisherigen Fristen“, betont Jens Bussmann, VUD-Generalsekretär. 

Autor

 Jens Mau

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