Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat sich mit dem „Krankenhausgipfel 2021“ in die politische Debatte zum Bundestagswahlkampf eingeschaltet. Sie fordert einen Kurswechsel in der Krankenhauspolitik. "Wir wollen raus aus der Sackgasse der systematischen Unterfinanzierung bei den Investitionskosten“, erklärte Vorstandsvorsitzender Gerald Gaß heute. Sie sei die Ursache für alle Probleme, mit denen die Krankenhäuser konfrontiert seien. Er forderte darüber hinaus ein gemeinsames Leitbild von Bund und Ländern.
Gesundheitsminister Jens Spahn stichelte: "Man merkt hier im Raum, dass es wärmer geworden ist.“ Spahn nannte die Reform der Krankenhausstrukturen eine Mega-Aufgabe für die bevorstehenden 20er-Jahre. "Bei den Krankenhäusern gibt es keine bedarfsgerechten Strukturen“, erklärte der Minister. „Weder bei der Feuerwehr noch bei Polizeidienststellen steht eine neben der anderen.“ Spahn plädierte des Weiteren für eine klare Definition dessen, was eine Grund- und Regelversorgung leisten solle und für eine "vernünftige Finanzierung“ der Häuser. In einem weiteren Schritt sollten spezialisierte Leistungen in der Region zusammengeführt werden.
DKG-Vorstandsvorsitzender Gaß kritisierte die Regulierungswut, die der Bund über den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) bei den Qualitätsvorgaben auf die Krankenhäuser ausübe. "Oft passen die Vorgaben nicht zu den Strukturen vor Ort.“ In einem moderierten Dialog zwischen Bund und Ländern solle ein Konzept für die künftige Krankenhausstruktur in Deutschland entwickelt werden. Erst dann seien die Rahmenvorgaben für die Finanzierung und die Qualität zu setzen, so Gaß.