Die massiven Probleme beim Impfen werfen Fragen auf. Bund und Länder beraten deshalb am Montag über Strategien auf einem „Impfgipfel“. Eine schnelle Lösung der Probleme wird es nicht geben – diese Botschaft sendete Bundesgesundheitsminister Jens Spahn per Twitter voraus. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) appellierte derweil an die Politik, Mitarbeiter in den Notfallambulanzen zu priorisieren. „Dass in Deutschland inzwischen 1,7 Millionen Menschen geimpft wurden, aber noch nicht einmal die ca. 100.000 Mitarbeiter in den Notaufnahmen, den Infektionsabteilungen und Intensivstationen geimpft sind, kann nicht länger akzeptiert werden. Die Mitarbeiter, die tagtäglich mit hochinfektiösen Patienten umzugehen haben, müssen nun die allerhöchste Priorität erhalten“, so DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.
Bei dem Spitzentreffen sprechen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Jens Spahn mit Vertretern der Länder und Impfherstellern. Zuvor hatte die SPD ein solches Treffen gefordert. Nicht beteiligt am Gipfel ist die Medizintechnikindustrie, die allerdings Gesprächsbedarf signalisiert hat. Denn betroffen von der Impfstrategie sind nicht nur die Impfstoffhersteller, sondern auch Produzenten von Spritzen, Desinfektionsmitteln oder ähnlichem. Das Logistikchaos auf lokaler Ebene werde auch durch einen ungeordneten Beschaffungsprozess hervorgerufen, sagen Industrievertreter.