Im Schatten des umfassenden DRG-Umbaus entwickelt das Inek das Psychiatrie-Entgeltsystem auf der Detailebene weiter. Während Covid-Fälle an Bedeutung verlieren, steigen die Kosten für Suchterkrankungen. Ein Zusatzentgelt entfällt.
Das pauschalierende Entgeltsystem für Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) bleibt auch 2026 weitgehend unverändert. „Wir haben ein stabiles System“, sagte Christian Jacobs, Leiter der Abteilung Medizin beim Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), auf dem Herbstsymposium der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling. Anders als das DRG-System, das durch die Einführung von Hybrid-DRGs tiefgreifend umgebaut wird, seien im PEPP-Bereich nur „überschaubare Veränderungen“ vorgesehen.
Kalkulationsbasis erweitert
Die Kalkulationsbasis hat sich durch die jüngsten Ziehungen von DRG-Kalkulationshäusern auch für das PEPP-System verbreitert. Jacobs berichtete von 16 neuen Häusern, die vollständige Kalkulationen liefern. Die Fallzahlen in der Psychiatrie stiegen 2025 erneut. Jacobs geht davon aus, dass sie Ende des Jahres wieder über dem Niveau von 2019 liegen werden. Bei ergänzenden Tagesentgelten und stationsäquivalenter Behandlung (StäB) gibt es kaum Neuerungen. Für die Kalkulation letzterer fehlen weiterhin Daten.
Im Vorschlagsverfahren gingen weniger Anträge ein. „Die wenigen, die kamen, betrafen teilweise Dinge, die das InEK nicht ändern kann“, so Jacobs. Er rief dazu auf, mehr Vorschläge einzureichen.
Zusatzentgelt für Paliperidon entfällt
Analysen des InEK zeigen drei Schwerpunkte: Erstens hat die Bedeutung von Covid-Fällen deutlich abgenommen, Mehrkosten entfallen. „Es zählt nicht mehr allzu viel“, sagte Jacobs. Zweitens fallen Suchterkrankungen, insbesondere Cannabis, durch höhere Kosten auf und müssten aufgewertet werden. Drittens: Das seit 2014 unbewertete Zusatzentgelt für die Gabe von Paliperidon (parenteral) wird gestrichen. „Die Voraussetzungen sind nicht mehr gegeben“, erklärte Jacobs. Ab 2026 entfällt das Zusatzentgelt vollständig.
Jacobs’ Fazit, auch mit Blick auf den Umbau des DRG-Systems, das im InEK derzeit viele Kräfte bindet: "Wir haben 2026 ein weitgehend stabiles System."