Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Deutsche Krankenhaus Trustcenter und Informationsverarbeitung GmbH (DKTIG) haben am Montag in Berlin ihr überarbeitetes Krankenhausverzeichnis vorgestellt. Das Verzeichnis existiert seit 2002 und sei mit rund 500.000 Zugriffen pro Monat mittlerweile das reichweitenstärkste Klinikportal in Deutschland, sagte DKG-Chef Gerald Gaß am Montag in Berlin. Das Portal funktioniere ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand, unterstrich er. Neu seien vor allem einige Suchfunktionen. Datengrundlage sind die Qualitätsberichte der Krankenhäuser sowie Daten aus den Katalogen ICD und OPS. Außerdem könne jedes Krankenhaus tagesaktuell Daten wie Adresse oder Ansprechpartner einpflegen. Das Verzeichnis gibt unter anderem Auskunft über Personal- und Bettenzahlen des Krankenhauses, sowie Fallzahlen und Komplikationsrate der gesuchten Indikation. Personalzahlen auf Abteilungsebene gibt es nicht, da diese nicht Teil der Qualitätsberichte sind.
Der „Refresh“ des DKG-Verzeichnisses darf getrost als Antwort auf den von Kliniken ungeliebten Transparenzatlas gesehen werden, den der Bundestag kürzlich beschlossen hat und den das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) an den Start bringen soll. „Was wir im Vergleich zum Krankenhausatlas des Bundes nicht machen, ist die Einstufung der Kliniken in Level“, bemerkte Gaß. „Wir werden auch keine Leistungsgruppen ausweisen. Das machen wir erst dann, wenn die Länder diese den Kliniken zugewiesen haben. Leistungsgruppen selbstständig zuzuweisen, wäre eher eine Verwirrung für die Patienten“, so Gaß. Auch die Zertifikate, die im Bundes-Atlas dargestellt werden sollen, gibt es im DKG-Verzeichnis noch nicht. Das bekannteste Zertifikat ist das der Deutschen Krebsgesellschaft, allerdings gebe es insgesamt unübersichtlich viele Zertifikate, sagte Gaß. „Wir werden sie erst dann einstellen, wenn das IQTIG eine Liste der relevanten Zertifikate vorgelegt hat.“ Das IQTIG hat den Auftrag, die Liste zu liefern. Gaß rechnet frühestens im Spätherbst mit dieser Liste. Karl Lauterbach hatte angekündigt, sein Transparenzatlas sei Mitte Mai inklusive der Zertifikate da.
Der Zugriff auf das DKG-Portal habe sich mit dem Einstellen der Weißen Liste Ende März deutlich vergrößert, sagte Gaß. Seit vielen Jahren ist das DKG-Verzeichnis auch auf den Gesundheitsinformationsseiten des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) eingebunden. Das BMG hatte den Vertrag allerdings gekündigt, so dass das Krankenhausverzeichnis Nutzern der Ministeriumsseite ab dem 1. Mai nicht mehr zur Verfügung steht.