DKG-Kritik am Regierungskurs

"Es reicht nicht mehr, nur zu Studienergebnissen zu twittern"

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"Es reicht nicht mehr, nur zu Studienergebnissen zu twittern"
© Regina Sablotny

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) übt Kritik an der Coronapolitik des Gesundheitsministers. Angesichts der sich aufbauenden Sommerwelle und einer mit hoher Wahrscheinlichkeit folgenden Herbstwelle fordert der Verband der Krankenhäuser, die Versorgung der Coronapatienten weiter finanziell abzusichern. „Der Bundesgesundheitsminister warnt täglich vor der drohenden Sommerwelle und verweist auf die steigenden Fallzahlen. Gleichzeitig beendet er aber Ende Juni mit den fallbezogenen Corona-Versorgungsaufschlägen die einzige finanzielle Unterstützung für die Krankenhäuser. Das ist völlig widersprüchlich und unglaubwürdig“, so der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß. Auf den Normalstationen zählen die Kliniken schon jetzt rund 20 Prozent mehr coronainfizierte Patienten als in der Vorwoche. Für die Krankenhäuser bedeuten diese Patienten, selbst wenn sie wegen eines anderen Leidens behandelt werden, Mehraufwand. 

Auch über die finanzielle Sicherung der Kliniken hinaus mahnt die DKG entschiedenes Handeln. „Minister Lauterbach muss jetzt mit den Vorbereitungen auf weitere Wellen ernstmachen. Ankündigungen von angepassten Impfstoffen und besserer Datenermittlung sind erfreulich. Wir benötigen aber dringend ein Kommunikationskonzept, um auch schwer erreichbare Milieus über die Impfung aufklären zu können. Diesen Punkt darf die Bundesregierung nicht erneut unterschätzen. Auch muss der Minister dafür sorgen, dass Infrastruktur wie Impfzentren bundesweit schnell aktiviert werden kann und wir nicht erneut ein Chaos wie im Herbst 2021 erleben müssen. Es reicht nicht mehr, nur zu warnen und Studienergebnisse zu twittern. Der Minister muss handeln“, so DKG-Vorstand Gaß.

Autor

 Jens Mau

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