Die Zahl der Behandlungsfälle während der Covid-19-Krise ist seit Mitte März um 55 Prozent zurückgegangen. Der "Klinik-Stresstest" von BibliomedManager und Mediqon hatte gezeigt, dass zwei Drittel davon auf Leistungen entfallen, die eigentlich Akutbehandlungen sind.
Eine neue Deutschlandkarte des "Klinik-Stresstest" zeigt nun kalkulierte Fallzahlen im Rückstau je Kreisgebiet. Zusätzlich zeigt die Karte ein Balkendiagramm mit ausgewählten Eingriffsarten und deren Summe an Rückstau für Gesamtdeutschland. Demnach ging die Zahl der Behandlungsfälle von Herzinsuffizienzen, Herzrhythmusstörungen und ischämischen Herzkrankheiten am stärksten zurück.
Die Zahlen machen noch einmal deutlich, dass es sich bei nur einem Drittel des Rückgangs an Behandlungsfällen um Elektivbehandlungen handelt. Wie Mediqon mitteilt, handelt es sich bei der Liste um eine Auswahl an Erkrankungen und umfasst nur einen Teil des gesamten Behandlungsrückgangs. "Die Haputdiagnose der Patienten wurden darin jeweils zu Erkrankungsgruppen zusammengefasst." Die Analyse basiert auf der Auswertung von knapp 100 Krankenhausstandorten.
Um über den prozentualen Rückgang an Behandlungsfällen die Zahl der Behandlungsausfälle für die ausgewählten Regionen berechnen zu können, verwendete Mediqon die Diagnosestatistiken auf Kreiseben des Jahres 2018. Das erkläre, warum beispielsweise der Kreis Hamburg oder Region Hannover einen stärkeren Fallzahlenrückgang hat als andere Landkreise.