Die gesetzlichen krankenkassen fordern wegen Zusatzausgaben und erwarteten Mindereinnahmen durch die Corona-Krise Hilfe vom Staat.
Nach Angaben von Reuters seien die Beitragseinnahmen der Kassen im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um fünf Prozent gesunken, was etwa 680 Millionen Euro seien. Am Montag fanden erste Gespräche statt. Die Zahlungsfähigkeit des Gesundheitsfonds, der Beitragseinnahmen an die Kassen weiterleitet, könne nur durch ein Bundesdarlehen gesichert werden. Andernfalls würden Arbeitgebern und Mitgliedern massive Zusatzbeiträge zum Jahreswechsel drohen.
Sowohl im Jahresverlauf als auch im Blick auf die Entwicklung in den Folgejahren spiele die Stabilität der GKV-Finanzen eine herausragende Rolle, so Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des Verbandes, in einer Pressemitteilung. Spätestens im Herbst spreche man mit dem Bundesfinanzminister über einen höheren Bundesanteil an der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. Für die finanzielle Stabilität der GKV hat der Verband vier Handlungsfelder vorgesehen, um die gesundheitliche Versorgung weiterhin sicherstellen zu können. Dazu gehört die unmittelbare Sicherung der Liquidität von Kassen und Gesundheitsfonds, die Übernahme des den Krankenkassen auferlegten gesamtgesellschaftlichen Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsschutzes, der finanzielle Ausgleich der pandemiebedingten Netto-Mehrausgaben und die Vermeidung massiv steigender Zusatzbeiträge für die Folgejahre.