Der GNH-Konzern hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Jahresdefizit von 11,2 Millionen Euro abgeschlossen. Wie das Unternehmen mitteilt, hätten zu dem negativen Ergebnis vor allem die Krankenhaussparte und die Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung im Landkreis Kassel und in Bad Arolsen beigetragen.
Die GNH hatte das Jahr 2018 zwar mit einem leicht positiven Ergebnis von 270.000 Euro abgeschlossen und damit seinen Umsatz um rund 2,8 Prozent auf 401 Mio. Euro gesteigert. Zufrieden mit dem Ergebnis war der Aufsichtsrat aber schon damals nicht mehr, denn es konnte nur durch die Hilfe des Zukunftssicherungstarifvertrages erreicht werden. Nicht-ärztliche und außertariflich Beschäftigte verzichten seit 2007 vorsorglich auf einen Teil ihres Gehalts. Im Gegenzug sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. 2018 erhalten sie nur noch 730.000 Euro.
Um für die Zukunft der GNH eine Perspektive zu schaffen, hat der Vorstand im September 2019 einen Neuausrichtungskurs eingeschlagen, der konsequent verfolgt wird. Der Hauptgesellschafter, die Stadt Kassel, hat die GNH mit 63 Millionen Euro finanziell erheblich unterstützt und ihrem Gesundheitsunternehmen somit den finanziellen Spielraum für eine nachhaltige Neuausrichtung gegeben.
Kreiskliniken Wolfhagen und Hofgeismar
Der Aufsichtsrat hat außerdem den Vertrag zum Verkauf der Kreiskliniken Wolfhagen und Hofgeismar freigegeben. Die beiden Einrichtungen sollen zum 1. August 2020 in Form eines „Asset Deals“ in den Eigenbetrieb des Landkreises Kassel übergehen. Bereits am Montag hatte der Kreistag die Freigabe der finanziellen Mittel zum Kauf und Weiterbetrieb der Kliniken beschlossen.
Der Verkauf der Kreiskliniken werde in zwei Schritten realisiert, heißt es weiter: Der Landkreis verkauft seine Anteile an der GNH in Höhe von 7,5 Prozent und erhält dafür 700.000 Euro. Die Vermögensgegenstände (Assets) der Kreiskliniken Wolfhagen und Hofgeismar – dazu gehört unter anderem die Einrichtung – werden für 2,4 Millionen Euro an den Landkreis Kassel verkauft.