Die Gesundheitszentren Rhein-Neckar (GRN) erwarten für das Jahr 2023 ein Defizit in Höhe von etwa 24 Millionen Euro, berichtet die wnoz. Geschäftsführerin Katharina Elbs präsentierte vor Aufsichtsräten und Verwaltungsmitgliedern die Prognose. Die GRN gehen damit von rund fünf Millionen Euro mehr Verlust aus, als im Wirtschaftsplan für das Jahr 2023 geplant.
Neben dem nationalen Problem der Krankenhausfinanzierung soll es bei den GRN auch interne Gründe gegeben haben, die zur Ergebnisverschlechterung führten: eine unter den Erwartungen zurückgebliebene Leistungsentwicklung, gestiegene Zinsen und höhere Personal- sowie Leasingkosten als geplant.
GRN: Sparmaßnahmen wurden realisiert
Elbs informierte die Klinikleitungen, Pflegedienstleitungen und ärztlichen Direktoren über die Vorgabe, „Einsparungen von fünf Millionen Euro im laufenden Jahr und zehn Millionen im nächsten Jahr vorzunehmen“.
„Im Oktober wurde ein Einstellungsstopp in allen Bereichen angeordnet, Beförderungen werden ausgesetzt, Aufstockungen abgelehnt und auf Leasingpersonal möglichst verzichtet. Dazu werden, wo es sinnvoll und möglich ist, OP- und Bettenkapazitäten angepasst. Darüber hinaus werden insbesondere im Personal- und Leasingbereich weitere Anpassungen notwendig sein. Betriebsbedingte Kündigungen wird es aber nicht geben“, so die GRN.
Der Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, Stefan Dallinger, fand klare Worte: „Die Gesetzgebung sieht vor, dass Krankenhäuser ihren laufenden Betrieb über die Krankenkassen finanzieren müssen.“ Für Investitionen in die Bausubstanz sei das Land zuständig. „Das passt vorn und hinten nicht mehr.“
„Auch mit den Ausgleichszahlungen von Bund und Land für Energie und Inflation sind wir nicht in der Lage, die Kostenexplosion zu kompensieren“, befürchtet Elbs. Hintergrund sei, dass die Kosten stärker steigen als die Erlöse. „Krankenhäuser haben aber – anders als gewinnorientierte Betriebe – nicht die Möglichkeit, die Erlöse den inflationsbedingten Kosten anzupassen“, so die GRN-Geschäftsführerin.