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Hochschulinnovationsgesetz kommt für Unikliniken

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Hochschulinnovationsgesetz kommt für Unikliniken
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Die Bayrische Staatsregierung will das Universitätsklinikagesetz modernisieren und die Weichen für einen zukunftsfähigen Gesundheits- und Pflegesektor stellen. Lehre, Forschung und Patientenversorgung sollen profitieren sowie Translation, Kooperation und Innovation im Mittelpunkt stehen. Wie der Freistaat mitteilt, habe die Pandemie gezeigt, wie stark die Gesundheit der Bevölkerung von der schnellen Übertragung von medizinischen Forschungserkenntnissen in die Krankenversorgung abhänge und wie wichtig die Zusammenarbeit untereinander sowie mit weiteren Partnern sei. 

Die vier Eckpunkte der Modernisierung:
•    Der Transfer- und Innovationsgedanke des Bayerischen Hochschulinnovationgesetzes soll auf die Universitätskliniken übertragen werden. Dies begünstigt den Transfer von Erkenntnissen der medizinischen Forschung in die Praxis der Krankenversorgung. Zudem soll für Universitätskliniken die Gründung von Unternehmen und die Beteiligung an Unternehmen vereinfacht werden.
•    Die Zusammenarbeit der Universitätskliniken untereinander und mit hochschulexternen juristischen Personen des öffentlichen Rechts soll stärker als bisher ermöglicht werden. So sollen die Kliniken und ihre Kooperationspartner gemeinsame Einrichtungen schaffen können wie zum Beispiel Zentren für die Verarbeitung von Gesundheitsdaten und für die Übertragung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Krankenversorgung.
•    Die Universitätskliniken sollen in größerem Umfang als bisher selbst als Bauherren auftreten können. Sie sollen deutlich mehr Handlungsspielraum bei Bauprojekten erhalten.
•    Die Nutzung von Patientendaten für die Forschung soll unter Wahrung des erforderlichen datenschutzrechtlichen Schutzniveaus vereinfacht werden.

In Garmisch-Partenkirchen will die Regierung den TUM Campus für Geriatronik sowie die KI-Mission Robo.Care starten, sodass Forschung und Anwendung von Assistenzrobotik zur Unterstützung im Alter und bei Pflegebedürftigkeit weiter ausgebaut werden könnten. Der Ministerrat werde das Wissenschaftsministerium beauftragen, das Konzept zum Ausbau des TUM Campus für Geriatronik in Garmisch-Partenkirchen schrittweise umzusetzen, heißt es in dem Bericht der letzten Kabinettssitzung. Geplant sei ein integrierter Bildungs- und Forschungscampus mit angeschlossenen, von externen Partnern betriebenen Pflegeheimen mit Pflegeausbildung und betreuten Wohnformen. Diese Verschränkung solle den Transfer von Ergebnissen der Grundlagen- und anwendungsbezogenen Forschung in die Praxis und Ausbildung ermöglichen und der Forschung zugleich Impulse aus der Anwendung geben. Mit der Mission Robo.Care sollen zentrale Kl-Robotik-Technologien zu alltagstauglichen Anwendungen für den Medizin- und Gesundheitssektor weiterentwickelt werden, so die Staatsregierung Bayern. 

Außerdem sollen die geplanten Neubauten der Kopfkliniken und des Zentrums Frauen-Mutter-Kind im Rahmen der Weiterentwicklung des Universitätsklinikums Würzburg vorangebracht werden. Im ersten Bauabschnitt sind beide Projekte mit einer Nutzungsfläche von rund 30.000 Quadratmeter für die Unterbringung der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Augenklinik, Frauenheilkunde, Operationssäle, Intensivpflege sowie Zentraleinrichtungen vorgesehen. Für diese Maßnahme inklusive Erschließung und Bau einer Energiezentrale werde der Freistaat rund 1,4 Milliarden Euro investieren, heißt es in der Mitteilung. Der zweite Bauabschnitt solle in etwa die gleiche Quadratmetergröße umfassen und neben über 300 Planbetten unter anderem eine Notaufnahme, Kinderchirurgie und -urologie, Kinder- und Jugendmedizin, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Neurochirurgie, Neurologie, Neuroradiologie sowie einen OP-Bereich beherbergen.

Autor

 Anika Pfeiffer

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