Mit Geschwindigkeit haben Deutschlands Kliniken auf die Corona-Krise reagiert, Betten frei gemacht, zusätzliche Intensivkapazitäten geschaffen, nicht dringend notwendige Operationen verschoben. Seit Anfang Mai kehren die Kliniken nun schrittweise zum Regelbetrieb zurück, freizuhaltende Intensivkapazitäten für Covid-19-Patienten sollen weiterhin 20 bis 25 Prozent betragen.
Eine neue Erhebung des Beratungsunternehmens Mediqon für den „Klinik-Stresstest“ zeigt, dass 32 Prozent der während der Covid-19-Maßnahmen freigehaltenen Intensivkapazitäten aus der Einschränkung der elektiven Behandlung resultieren. Aber die Daten zeigen auch: 38 Prozent des Rückgangs an intensivmedizinischen Fällen sind Notfälle. Beide Ergebnisse bestätigen den vorherigen Stresstest, wonach Krankenhäuser weniger Notfälle aufgenommen haben, weil Patienten den Kliniken aus Angst vor einer Ansteckung fernblieben. Ein großer Anteil des Rückgangs an Notfällen entfiel auf Herzerkrankungen.
Die neue interaktive Übersicht zeigt außerdem, wo Intensivbedarf bzw. Beatmungsstunden in der Regel nach Fachabteilungen anfallen. Dafür hat Mediqon die Daten von zwei Millionen vollstationären Behandlungsfällen des Jahres 2019 ausgewertet.