Das Bundeskartellamt hat die beiden Zusammenschlüsse der Krankenhaussparte des Johanniter-Ordens zum Erwerb dreier Evangelischer Krankenhäuser in Hamm, Lippstadt und Gronau/Westfalen (Valeo-Kliniken) einerseits sowie eines katholischen Krankenhauses in Hamm (St. Marien-Hospital) andererseits freigegeben. Die Erlaubnis betrifft auch die von den Krankenhäusern betriebenen Medizinische Versorgungszentren (MVZ).
Ermittlungen innerhalb eines Monats abgeschlossen
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts: „Das Bundeskartellamt war mit der Wettbewerbssituation im Bereich der stationären und ambulanten Krankenversorgung in Hamm sowie in Lippstadt aufgrund früherer Untersuchungen bereits sehr gut vertraut. Aus diesem Grund waren die Ermittlungen beschleunigt und konnten innerhalb eines Monats abgeschlossen werden." Der Einstieg der Johanniter trage dazu bei, die betroffenen Krankenhausstandorte zu sichern und als Wettbewerber zu erhalten. Eine erhebliche Behinderung wirksamen Wettbewerbs oder Nachteile für Patientinnen und Patienten seien nicht zu befürchten.
Die Johanniter-Gruppe betreibt daneben bundesweit auch neun Krankenhäuser, neun Fach- und Rehakliniken, sieben MVZ, 94 Seniorenhäuser, drei Hospize sowie drei Pflegeschulen. Wie die Ermittlungen des Bundeskartellamts ergaben, stehe aber keine dieser Bestandseinrichtungen in direktem Wettbewerb mit den neu erworbenen Einrichtungen.
Zahl der Träger in Hamm sinkt
Allerdings führen die Johanniter durch den Erwerb der verschiedenen Krankenhäuser zwei bisher konkurrierende Kliniken in der Stadt Hamm unter dem Dach der Johanniter zusammen, nämlich das Evangelische Krankenhaus Hamm und das katholische St. Marien-Hospital Hamm. Dies hat zur Folge, dass in Hamm die Zahl der Krankenhausträger von bisher drei auf zwei (je ein katholischer und ein evangelischer Träger) zurückgeht.
Allerdings hätten die beiden nunmehr von den Johannitern erworbenen Kliniken in Hamm bereits seit vielen Jahren als „Gesundheitsverbund Hamm“ eng miteinander kooperiert und ihr Leistungsangebot im Laufe der Zeit aufeinander abgestimmt, so das Bundeskartellamt weiter. Zudem werde den beiden künftigen Johanniter-Kliniken mit der katholischen St. Barbara-Klinik Hamm (Träger: St. Franziskus-Stiftung, Münster) vor Ort zumindest noch ein starker und leistungsfähiger Wettbewerber gegenüberstehen. Weitere Ausweichmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten aus Hamm gebe es im näheren Umkreis der Stadt.
Die wettbewerbliche Situation in Lippstadt, wo es weiterhin einen evangelischen und einen katholischen Krankenhausträger gibt, verändere sich durch die Fusion nicht.