88 Prozent der Krankenhäuser müssen wegen der Corona-Pandemie die Regelversorgung im Vergleich zur Normalauslastung um mehr als zehn Prozent zurückfahren. Fast die Hälfte davon verzeichnete einen Rückgang von mehr als 20 Prozent der stationären Fälle. Dies ist das Ergebnis einer Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) unter 223 Krankenhäusern. Drei Viertel der Häuser gaben dem DKI zufolge an, ihre Regelversorgung deutlich (55 Prozent) oder in nennenswertem Umfang einschränken (20 Prozent) zu müssen. Bei einem Viertel falle die Belastung gering aus.
Ein Drittel der befragten Kliniken hält eine Überlastung des eigenen Standortes für wahrscheinlich, sodass einzelne medizinisch dringliche Fälle an umliegende Krankenhäuser verwiesen werden müssen. 14 Prozent rechnen damit, dass weder sie selbst noch umliegende Häuser alle medizinisch dringlichen Fälle aufnehmen können.
„In diesem Fall müssen dann überregionale Patientenverlegungen stattfinden. Diese Zahlen machen deutlich, dass die Politik unbedingt konsequent handeln muss, um die dritte Welle zu brechen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Dr. Gerald Gaß.
Weniger Personalausfälle
Eine komplette Überlastung des Systems drohe aber nicht, so Gaß weiter. Die Hälfte der Krankenhäuser gehe davon aus, dass absehbar alle medizinisch dringlichen Fälle behandelt werden können. Positiv sei zudem, dass durch die voranschreitenden Impfungen das Personal deutlich besser geschützt ist als noch in der ersten und zweiten Welle. 50 Prozent der befragten Krankenhäuser geben an, dass die Personalausfälle wegen Corona-Infektionen oder Quarantäne im Vergleich zur zweiten Welle deutlich zurückgegangen seien.
„Trotz dieser guten Entwicklung sehen wir aber auch weiterhin die Belastungen in den Kliniken. Drei Viertel der Häuser müssen ihre Regelversorgung deutlich (55 Prozent) oder in nennenswertem Umfang einschränken (20 Prozent). Nur in einem Viertel fällt die Belastung gering aus, weil die Regelversorgung überwiegend geleistet werden kann“, so Gaß.