Das Klinikum Hanau hat das Pandemie-Jahr 2020 mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen. Mit einem Jahresergebnis von 65.000 Euro liegt das wirtschaftliche Ergebnis circa drei Millionen Euro unter dem des Vorjahres und circa 1,4 Millionen Euro unter dem des Wirtschaftsplans. Der Gesamterlös von circa 186,5 Millionen Euro lag 3,9 Prozent über dem von 2019. Das EBITDA, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, lag mit ca. 4,0 Millionen Euro circa 2,1 Millionen Euro unter dem des Vorjahres, heißt es in der Mitteilung des Klinikums.
Gesamterlöse 2020 beinhalten Ausgleichszahlungen
Die Zahl der im Jahr 2020 stationär behandelten Patienten (somatisch und psychiatrisch) betrug mit rund 26.700 fast 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Schweregrad sei dabei nach aDRG-System um fast 10 Prozent auf knapp 0,8 gesteigen und spiegele indirekt den hohen Versorgungsaufwand der Corona-Patienten wider. Als Ausgleich für die entfallenden stationären und sonstigen Erlöse galt für das Klinikum Hanau ein Betrag in Höhe von 560 Euro für jeden nicht erbrachten Belegungstag gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019. Diese Regelung galt bis Ende September. Eine Auszahlung der Freihaltepauschale, die seit Mitte Oktober gilt, ist an das Überschreiten einer regionalen 7-Tages-Inzidenz und eine Mindestauslastung der Intensivbetten gebunden. Die Gesamterlöse 2020 beinhalteten daher auch die vom Bund erhaltenen Ausgleichszahlungen für aufgrund der Pandemie nicht erbrachte Leistungen gegenüber 2019.
Bis Mitte März 2021 wurden im Klinikum 760 Patienten mit einem gesichert positiven Covid-19-Befund stationär behandelt, 157 davon wurden intensivmedizinisch betreut. Das Klinikum Hanau ist eine von sechs sogenannten Corona-Level-1-Kliniken im Versorgungsgebiet Rhein-Main.
Personal- und Sachkosten sind gestiegen
Trotz des deutlichen Fallzahlrückganges stiegen die Personal- und Sachkosten um zusammen 5,3 Prozent. Während bei den Personalkosten ein Anstieg durch Tarifsteigerungen und zusätzliches Personal für beispielsweise stark belastete Pflegebereiche, Testambulanzen und den Schleusenzugang verursacht wurde, machten sich deutliche Mehrkosten beim Material durch den stark erhöhten Bedarf und die exorbitanten Preissteigerungen für beispielsweise Schutzausrüstung oder Narkotika bemerkbar.
Auch der Beginn des neuen Jahres ist im Klinikum maßgeblich von der anhaltenden Covid-19-Pandemie geprägt. Das Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen der Krise ist auch für den Krankenhausmarkt noch nicht abzusehen und von vielen externen Faktoren abhängig, die die Kliniken nur begrenzt beeinflussen können.