Eigentlich sollte in wenigen Tagen Schluss sein in der HNO-Klinik und in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie in Neuruppin. Mit einer Millionen-Finanzhilfe wendet der Kreis das Aus für die Fachabteilungen am Uniklinikum ab.
Die Schließung zweier Fachabteilungen am Universitätsklinikum in Neuruppin im Nordwesten Brandenburgs ist für dieses Jahr vom Tisch. Der Kreistag von Ostprignitz-Ruppin beschloss am Mittwochabend mit großer Mehrheit, die beiden Kliniken für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie zu erhalten. Zur Rettung stellt der Landkreis rund drei Millionen Euro zur Verfügung, wie es in dem Beschluss heißt.
Zudem gewährt er der Klinikgesellschaft ein Darlehen in Höhe von zehn Millionen Euro, um die Zahlungsfähigkeit für das laufende Geschäftsjahr zu sichern. Auch ein Sanierungsgutachten wird nach dem Willen des Kreistages in Auftrag gegeben.
Die Schließungspläne hatten Proteste in der Region ausgelöst und die Besorgnis, dass die Gesundheitsversorgung in der Region gefährdet wird. Ab 1. Januar wurden in den beiden betroffenen Abteilungen keine Patienten mehr stationär aufgenommen. Ab März sollten dort nach dem bisherigem Plan dann gar keine Patienten mehr behandelt werden.
Das Uniklinikum Ruppin-Brandenburg, ein sogenannter Maximalversorger mit rund 870 Betten (Stand: 2022), steckt in einer finanziellen Notlage und beklagt eine unzureichende Finanzierung der Krankenhäuser durch den Bund. Im vergangenen Dezember hatte es geheißen, für 2023 betrage der Verlust 8,3 Millionen Euro. Ähnlich hoch wurde das Minus für 2024 erwartet.
Auch am angeschlagenen Klinikum Elbe-Elster, das drei Standorte hat, sind die Vorhaben zur Schließung der Gynäkologie und Pädiatrie in Herzberg sowie die Teilschließung des Standortes Finsterwalde zurückgenommen worden.
Ein Gutachter soll die wirtschaftliche Lage erneut prüfen und einen Sanierungsplan erstellen. Die Stadtverordneten empfahlen etwa, den Krankenhausstandort Herzberg für die Angehörigen des wachsenden Bundeswehrstandortes Holzdorf auszubauen. 2023 hatte es geheißen, das Elbe-Elster-Klinikum mit einem Millionendefizit wolle die stationäre Versorgung ab Juni 2024 weitgehend auf zwei Standorte bündeln.
Quelle: dpa
DRG | FORUM 2024 - DER KLINIK-KONGRESS
21. und 22. März 2024, Berlin
Seit über 20 Jahren ist das DRG | FORUM der Treffpunkt für Entscheider aus der Gesundheitsbranche. Mehr als 2.000 Teilnehmer aus Krankenhäusern, Krankenkassen, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren über die wichtigsten Themen der Klinikszene.
Highlights DRG | FORUM 2024
- Politische Eröffnung mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach
- Spitzendebatte, u.a. mit Kerstin von der Decken, Gesundheitsministerin Schleswig Holstein und Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz 2024
- Top-Themen: Krankenhausreform, Insolvenzen, Personal, Pflege, Digitalisierung, KI und vieles mehr
- Top-Referenten aus der Regierungskommission Krankenhaus: Boris Augurzky, Christian Karragianidis, Heidemarie Haeske-Seeberg, Tom Bschor, Rajan Somasundaram und Irmtraut Gürkan
- DRG-Update mit Inek-Chef Frank Heimig
- Networking-Night mit 1.000 Teilnehmern
- Vordenker-Award 2024: Verleihung und Laudatio
Weitere Informationen