Das Ketteler Krankenhaus in Offenbach hat Insolvenz angemeldet. Das berichtet die Offenbacher Post. Der Versorger mit 278 Betten hat demnach beim Amtsgericht Offenbach ein Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung beantragt. Geschäftsführerin Angelika Heckenthaler bleibt im Amt. „Die Patientenversorgung ist während des gesamten Verfahrens sichergestellt“, sagte sie. Auch die Notaufnahme bleibe geöffnet. Rund 900 Mitarbeitende wurden informiert, Löhne und Gehälter sind durch Insolvenzgeld abgesichert.
Die Sanierung erfolgt unter fachlicher Begleitung: Neben Heckenthaler gehören künftig Sanierungsexperte Dietmar Eine sowie die Rechtsanwälte Philip Konen und Christian Kaufmann zum Führungsteam. Das Gericht bestellte den Frankfurter Juristen Lason Gutsche zum vorläufigen Sachwalter. Als Grund nennt die Klinik die „unzureichende Finanzierungsstruktur im deutschen Gesundheitswesen“. Die Insolvenz reiht sich in einen bundesweiten Trend ein.
Das Ketteler Krankenhaus verfügt über die Hauptfachabteilungen Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Innere Medizin und Geriatrie sowie einer Belegabteilung Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Zuletzt zähte das Haus 12.800 vollstationäre Fälle/Jahr.

