Nach dem Projektstart im Juli hat das Osnabrücker Klinikum einen ersten Meilenstein auf dem Weg zum Magnetkrankenhaus erreicht.
Zunächst wurden die vorhandenen Magnetkräfte und Veränderungspotenziale erhoben, teilt das Klinikum mit. Diese sogenannte GAP-Analyse ist nun abgeschlossen. Dabei geht es etwa darum, inwiefern bereits die Erhebnung und Nutzung von Daten zur Patientenzufreidenheit erfolgt, wie die Fort- und Weiterbildung von Pflegenden gefördert wird und ob es bereits Strategien zur Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Pflegepraxis gibt. Anhand von 77 Fragen beurteile das "Magnetteam", bestehend aus Pflegedirektor Jürgen Kleinschmidt, der stellvertretrenden Pflegedirektorin Anja Pope und Dr. Nadine Steckling-Muschack (Stabstelle Magnetkrankenhaus) das Klinikum bezüglich der Magnetkriterien. Das Team wurde durch das EU-Projekt "Magnet4 Europe" und speziell von den amerikanischen Partnerkrankenhäusern des Klinikums, dem UPMC Hamot Hospital in Erie (Pennsylvania) und dem Avera McKennan Hospital in Sioux Falls (South Dakota), unterstützt.
Studien zufolge zeichnen sich Magnetkrankenhäuser durch die folgenden Faktoren aus: hohe Bewerberzahlen, niedrige Fluktuation, geringe Burnout-Rate, höhere Berufszufriedenheit, positive interprofessionelle Zusammenarbeit, hochqualitative Patientenversorgung und effiziente Prozesse. Weltweit sind derzeit 570 Krankenhäuser als Magnetkrankenhäuser ausgezeichnet, die meisten in den USA, wo das "Magnet Recognition Program" in den 1980er Jahren entwickelt wurde. Mit Antwerpen und Notthingham gibt es erst zwei Standorte in Europa. Mit dem Projekt Magnet4Europe könnte sich das nun ändern. 73 Häuser aus sechs Ländern, davon 20 aus Deutschland, wollen sich zu Magnetkrankenhäusern weiterentwickeln. Aus Deutschland sind unter anderem die Unikliniken Münster, Düsseldorf, Heidelberg, Tübingen, Hamburg-Eppendorf,das Deutsche Herzzentrum in München und das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart beteiligt.