Die katholische Kplus-Gruppe will die Leistungen der St. Lukas Klinik in Solingen in den kommenden vier Jahren aufgeben, wie der Träger mitteilt und die Rheinische Post berichtet. Ab 2026 sollen die Leistungen des Hauses nach Hilden verlagert und der dortige Standort ausgebaut werden. Damit soll das St. Josefs Krankenhaus zu einem der größten Gesundheitsversorger der Region werden.
Eine Sanierung des Solinger Bestandsgebäudes aus den 60er Jahren sei unwirtschaftlich, begründet der Träger die Entscheidung. Ein Neubau am nahegelegenen Naturschutzgebiet käme ebenso wenig in Betracht. Das Krankenhaus-Gebäude solle abgerissen werden. Die Verlagerung des Standortes nach Hilden wurde mit Land, Bezirksregierung und den anderen Trägern in der Umgebung besprochen. Auch die Solinger Kommunalpolitik befasste sich zuletzt im Sozialausschuss mit dem Thema.
Andreas Degelmann, Sprecher der Geschäftsführung der Kplus-Gruppe, versichert, die Versorgung der Bevölkerung werde sich durch den Klinikumzug nicht verschlechtern. „Wir schließen zwar ein Gebäude, aber dieselben Ärzte und Pflegekräfte werden dieselben Behandlungen ein paar Kilometer weiter dann in Hilden einbringen“, so Degelmann. Alle Teams aus dem Ohligser Krankenhaus sollen am neuen Standort in alter Besetzung weiterarbeiten.
Die überregionale „Stroke Unit“ werde Schlaganfallpatienten künftig im Hildener Krankenhaus versorgen. Die Kplus-Gruppe will beispielsweise eine Nebenbetriebsstätte zur neurologischen Akutbehandlung am Städtischen Klinikum eröffnen. Studien zur Krankenhausdichte und die Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen hätten die Umzugspläne außerdem beschleunigt, erklärt der Sprecher. So behandelt die St. Lukas Klinik als Spezialversorger ohnehin Patienten aus der gesamten Region. Zwei Drittel der neurologischen Patienten kämen etwa aus dem Kreis Mettmann.
Den Klinikstandort Hilden will die Kplus-Gruppe um einen zweigeschossigen Gebäudetrakt erweitern. Leerstehende Räume sollen ebenfalls genutzt werden. Ein beantragter Strukturfond in Höhe von 50 Millionen Euro vom Land soll die Maßnahmen finanzieren.