Mühlenkreiskliniken

Krankenhaus Lübbecke: Sanierung könnte 208 Millionen Euro kosten

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Krankenhaus Lübbecke: Sanierung könnte 208 Millionen Euro kosten
© Paul Bradbury

In einer Sondersitzung des Verwaltungsrats der Mühlenkreiskliniken (MKK) wurde ein Zwischenbericht zum Sanierungsgutachten für das Krankenhaus Lübbecke vorgestellt. Demnach sei eine Sanierung des Hauses im laufenden Betrieb grundsätzlich möglich. Die Gutachter gehen vorläufig davon aus, dass für eine Sanierung des Krankenhauses Lübbecke mindestens 208 Millionen Euro anfallen werden.

Architekt Christoph Gatermann, Geschäftsführer des Fachplanungsbüros für Krankenhäuser Nickl & Partner, spricht jedoch aufgrund des baulichen Zustands von der Notwendigkeit einer kompletten Entkernung: „Das Gebäude ist in einem augenscheinlich guten und gepflegten Zustand. Dieser erste Eindruck kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Gebäude baulich sehr beengt und vor allem technisch abgängig ist.“

Mehrere Bauabschnitte bis zum Jahr 2034

Bei einer Sanierung besteht nach Angaben des Architekten die Schwierigkeit, dass die Versorgungsleitungen im Haus strangweise aufgebaut sind – für eine sonst übliche Sanierung fehlt die notwendige Geschosshöhe. Insofern müsste für die Sanierung des Bettenhauses jeweils eine ganze Gebäudeseite vom Netz genommen oder langwierig in viele Sanierungsabschnitte unterteilt werden. Diese Betten müssten für die mehrjährige Umbauzeit verlagert oder in einem Provisorium untergebracht werden. Sofern jetzt der Sanierungsentschluss gefasst werden würde, könnte eine Sanierung in mehreren Bauabschnitten bis zum Jahr 2034 umgesetzt sein. 

Die Räume des Medizinischen Zentrums für Seelische Gesundheit (ZSG) entsprechen nach Angaben des renommierten Architektenbüros nicht den Anforderungen einer modernen Psychiatrie und lassen sich aus den bestehenden Baustrukturen auch nicht entwickeln. Für das ZSG müsste ein komplett neuer Gebäudezuschnitt geschaffen werden, entweder als Erweiterung des Haupthauses, oder als Neubau auf dem Gelände. 

Der Landrat und MKK-Verwaltungsratsvorsitzende Ali Doğan sagte, dass mit diesem Zwischenstand des Gutachtens noch keine Vorentscheidung getroffen ist. Geplant sei für den 20. November 2023 eine Sondersitzung des Kreistages. 

Die Mühlenkreiskliniken sind zum ersten Mal nach zwölf Jahren in rote Zahlen gerutscht. Geprüft wurde etwa eine temporäre Schließung des Standortes in Rahden, die der Kreistag in Minden aber kassierte. Zunächst soll ein Gesamtkonzept für alle fünf Kliniken im Mühlenkreis vorgelegt werden. 

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