Die Mitglieder des Präsidiums des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) fordern einen „Rettungsschirm 3.0“, wie der VKD in einer Pressemitteilung bekannt gibt. Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen werden „teils erhebliche Bettenkapazitäten für Corona-Patienten freigehalten und planbare Leistungen, die für die wirtschaftliche Sicherung der Kliniken unentbehrlich sind, verschoben“, so VKD-Präsident Dr. Josef Düllings. Patienten aus Süd-Brandenburg müssen aktuell in Berliner Häuser verlegt werden, in Baden-Württemberg seien schon Ende November Intensivpatienten von Karlsruhe nach Rheinland-Pfalz oder ins Saarland transportiert worden. Und auch aus Bayern würden momentan schwerkrankte Corona-Patienten nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Die Landeskrankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz warne zugleich, dass fast zwei Drittel der Krankenhäuser im Land ein Defizit für 2021 erwarten.
Düllings mahnt, nicht überall sei die Lage gleich schwierig, aber sie spitze sich zu. „Wir brauchen – und das hat unser Verband schon Mitte November gefordert – wieder Regelungen, die uns diese ohnehin schwere Zeit wirtschaftlich überstehen lassen“, so der VKD-Präsident. Das Präsidium fordert Nachbesserungen beim Ganzjahreserlösausgleich 2021, der auch die ambulanten Leistungen umfasse und den Krankenhäusern eine auskömmliche Finanzierung ermögliche. „Die Kliniken benötigen dringend unbürokratische Liquiditätshilfen und kostendeckende Ausgleichszahlungen. Die Pandemie wird die Kliniken auch 2022 weiter belasten. Daher ist eine Verlängerung des nachgebesserten Ganzjahreserlösausgleich auch für das kommende Jahr erforderlich“, so Düllings. Außerdem seien für den VKD neue Regelungen zur Bürokratieverminderung, der Dokumentationspflichten und für einen flexiblen Personaleinsatz notwendig.
Die neue Bundesregierung müsse nun schnell tätig werden. „Wir brauchen eine Absicherung unserer Budgets. Geschieht das nicht zeitnah, stehen gegebenenfalls ganze Standorte auf der Kippe“, so die Forderung VKD-Präsidiumsmitglieder, die alle Geschäftsführer von Krankenhäusern sind.