Die OP-Absagen in der Pandemie könnten Patientenströme langfristig zum Nachteil der Maximalversorger verändern, befürchtet Axel Fischer, Chef der München Klinik. Maximalversorger haben zu Jahresbeginn viele Operationen verschoben. Dazu zählen elektive Eingriffe wie Knie- oder Hüft-OPs, aber auch solche, die eigentlich dringlich sind, wie zum Beispiel Krebsoperationen. „Gleichzeitig setzen andere OP-Zentren der Stadt weiter Hüften am laufenden Band ein. Für einen Krebspatienten, der warten muss, ist diese Situation schwer hinnehmbar“, sagt Fischer. Gleichzeitig verschärft sich bei den großen Kliniken der Personalmangel – und diejenigen, die noch kommen, sind überlastet. Für Fischer sind die Lasten nicht gut verteilt. Wenn ich von OP-Zentren als Hilfsangebot höre, „Wir können euch gern ein paar Hüft-OPs abnehmen“, ist das für mich nur noch zynisch.
Im aktuellen Finanzierungssystem sind alle Kliniken angewiesen, dass in ihrem Fallmix auch lukrative und einfach zu skalierende Eingriffe wie beispielsweise Knie und Hüfte vorkommen. „Wenn ich Patienten jedoch ein paar Mal sage, ihr Knie können wir jetzt wegen Covid-19 doch nicht machen, dann schauen die sich natürlich anderweitig um. Das Angebot ist ja da. Wenn sich die Patientenströme so verändern, bekommen wir ein echtes Problem. Das wäre dann viel größer als die kurzfristigen Folgen der Pandemie“, warnt Fischer im Interview mit der Klinikzeitschrift f&w.
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