Nach ausgeglichenen Ergebnissen in den Vorjahren haben die Main-Kinzig-Kliniken bei leicht gesteigertem Umsatz ein Defizit von rund 7,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Trotz allen Engagements zeige sich auch in den Kliniken die deutliche prekäre Lage der Krankenhausfinanzierung in Deutschland, heißt es in einer Mitteilung. Der Main-Kinzig-Kreis hat das Defizit im Laufe des Geschäftsjahres bereits ausgeglichen. Überraschend kam das Defizit nicht - es war bereits in dem Moment erwartbar, als bekannt wurde, dass die coronabedingten Ausgleichszahlungen Mitte des Jahres 2021 auslaufen. Damit blieben die deutlich gestiegenen Mehrkosten für Sachaufwendungen, Material und auch Personal zu einem großen Teil bei den Kliniken. Hinzu kämen hohe Kosten durch die Notwendigkeit, täglich rund um die Uhr Notfallleistungen vorzuhalten, welche jedoch nicht vollständig refinanziert werden.
"Das Jahresergebnis macht ein Handeln in zwei Richtungen notwendig: einerseits die Umsetzung von Maßnahmen zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Balance und andererseits strategische Überlegungen zur Entwicklung der beiden Standorte", sagt Klinikgeschäftsführer Dieter Bartsch. Dabei setzen die Kliniken darauf, Schwerpunkte zu bilden und die Versorgung in Gelnhausen und Schlüchtern weiter zu spezialisieren. Die Möglichkeiten der ambulanten Versorgung sollen stärker genutzt, Prozesse optimiert und die Zusammenarbeit der Standorte weiter verbessert werden.
Wie Landrat Thorsten Stolz, Aufsichtsratsvorsitzender der Main-Kinzig-Kliniken mitteilt, stehe die Umsetzung zur Zukunftsentwicklung und der Weg in Richtung wirtschaftliche Balance in den nächsten Monaten und im nächsten Jahr im Mittelpunkt. Die laufenden und angestrebten Maßnahmen ließen für das laufende Geschäftsjahr ein besseres Jahresergebnis im Vergleich zu 2021 erwarten. Dennoch sei die Bundespolitik gefordert: Hierbei seien sowohl kurzfristige Maßnahmen zur Sicherstellung der Liquidität und hinsichtlich eines Inflations- beziehungsweise Energieausgleichs von Nöten, aber auch eine grundsätzliche Strukturreform und ausreichende Finanzierung der Vorhaltevorgaben.