Auch in der vierten Verhandlungsrunde für die rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern haben die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) keine Einigung in den Tarifverhandlungen erzielen können. Der MB hat nun bundesweite Warnstreiks am 9. Mai 2023 angekündigt.
Wolfgang Heyl, Verhandlungsführer der VKA, bezeichnet dieses als "völlig inakzeptabel". "Ich habe kein Verständnis, dass bei so weit fortgeschrittenen Verhandlungen erneut Warnstreiks auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten ausgetragen werden." Die VKA orientiere sich an der mit den Gewerkschaften Verdi, DBB Beamtenbund und Tarifunion berschlossenen Tarifverhandlungen für die 2,6 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen. Man habe eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro im Jahr 2023 und eine signifikante Entgelterhöhung im Jahr 2024 in Aussicht gestellt.
"Die Arbeitgeber scheinen die Bedürfnisse und Erwartungen der Ärzteschaft in den kommunalen Kliniken nach wie vor nicht ernst zu nehmen", entgegenet der MB. "Statt vernünftige lineare Erhöhungen für das laufende Jahr zu vereinbaren, versteifen sich die Arbeitgeber auf eine Inflationsausgleichpauschale". Man werde am 22. Mai einen letzten Versuch unternehmen, eine Einigung zu erreichen.