In 92,5 Prozent der 2022 geprüften Fälle der OPS-Strukturprüfungen haben Krankenhäuser die Voraussetzungen erfüllt. Damit liegt das Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres, teilte der Medizinsiche Dienst Bund (MD) heute mit. Bei 7,5 Prozent der Prüfungen waren die technischen, organisatorischen oder personellen Voraussetzungen hingegen nicht erfüllt. Das lag häufig daran, dass das für die Behandlung geforderte Personal nicht oder nicht mit der notwendigen Qualifikation vorhanden war, heißt es in einer Pressemitteilung des MD Bund. Insgesamt hatten die Medizinischen Dienste 2022 8.900 OPS-Strukturprüfungen auf Antrag der Krankenhäuser vorgenommen.
Bei jeder dritten Prüfung (36 Prozent) ging es um intensivmedizinische oder palliativmedizinische Leistungen oder um die Behandlung von Menschen mit Schlaganfall auf einer speziell dafür ausgestatteten Station (Stroke Unit). "Dabei zeigte sich zum Beispiel, dass die Voraussetzungen für die Versorgung von Menschen mit Schlaganfall in 9,2 Prozent der geprüften Fälle nicht ausreichend erfüllt waren", so der MD Bund. Beispielsweise sei in der Radiologie, Neurologie oder Physiotherapie nicht ausreichend Fachpersonal verfügbar gewesen. Auch bei der intensivmedizinischen Komplexbehandlung war demnach nicht immer sichergestellt, dass die geforderten Fachärztinnen und Fachärzte zeitgerecht zur Verfügung standen.
"Die Ergebnisse verdeutlichen, dass es wichtig ist, die strukturellen Voraussetzungen der Krankenhäuser auf Basis einheitlicher Kriterien zu prüfen. Das gilt umso mehr, wenn es um die Versorgung von Schwer- und Schwerstkranken geht", so Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender des MD Bund.
Die OPS-Prüfungen sind seit 2021 gesetzlich vorgeschrieben. Die zugrunde liegenden Anforderungen legt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) jährlich in Operationen- und Prozedurenschlüsseln (OPS) fest. Der für die Prüfrunde 2022 geltende OPS-Katalog gibt die technischen, organisatorischen und personellen Anforderungen (Strukturmerkmale) für insgesamt 54 Krankenhausleistungen vor. Nur wenn ein Krankenhaus die jeweiligen Anforderungen erfüllt, kann es die Leistung mit den Krankenkassen abrechnen.
Im Vergleich zur ersten Prüfrunde im Jahr 2021 haben die Krankenhäuser 2022 rund 6.000 Prüfanträge weniger gestellt. „Während einige OPS jedes Jahr geprüft werden müssen, gibt es andere, für die wir den Prüfrhythmus auf zwei Jahre festgelegt haben, um die Krankenhäuser zu entlasten“, so Kerstin Haid, Leitende Ärztin des MD Bund. "Mit der Erfahrung von mehr als 24.000 Strukturprüfungen in den vergangenen zwei Jahren ist das Zusammenspiel von Krankenhäusern und Medizinischen Diensten bei der Umsetzung der Prüfungen inzwischen etabliert. In der Zukunft kommt es darauf an, die Möglichkeiten der Digitalisierung noch stärker für einen effizienten Prüfablauf zu nutzen", so Haid.