Die Geschäftsführung des Marien Hospitals Papenburg Aschendorf hat die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens beantragt. Grund seien große finanzielle Probleme. Laut Mitteilung des Papenburger Hauses hat das Amtsgericht Meppen dem Antrag der Geschäftsleitung entsprochen, sodass nun ein Schutzschirmverfahren eingeleitet und die finanziell angeschlagene Klinik neu ausgerichtet werden kann.
"Das Schutzschirmverfahren ermöglicht eine Sanierung des Krankenhauses unter dem Schutz des Insolvenzrechts in eigener Verantwortung. So kann der laufende Krankenhausbetrieb durch die Geschäftsführung bei gleichen Ansprechpartnern und gleicher Gesellschafterstruktur weitergeführt werden“, so Ansgar Veer, Geschäftsführer des Marien Hospitals und Hauptgeschäftsführer der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft. "Unser Ziel ist der zukunftssichere Fortbestand und Erhalt des Marien Hospitals mit den Standorten in Papenburg und in Aschendorf sowie der Arbeitsplätze“, sagt Veer.
Arbeitsplätze bleiben im Marien Hospital Papenburg
Auf die Behandlung und Notfallversorgung der Patientinnen und Patienten habe das Verfahren keine Auswirkung, die medizinische Versorgung sei sichergestellt. Löhne und Gehälter der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seien zumindest für die Monate November 2022 bis Januar 2023 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert und würden im Anschluss wieder vom Marien Hospital gezahlt. "Die Arbeitsplätze bleiben erhalten und Neueinstellungen gibt es bereits und wird es auch im Verlauf des Verfahrens weiter geben", sagt Veronika von Manowski, Geschäftsführerin des Hospitals. Das Haus wolle sich zwar neu ausrichten, es sei jedoch nicht vorgesehen, Fachabteilungen zu schließen.
Pandemie und Inflation führten zur finanziellen Krise
Die Pandemie, die Inflation, die Sachkostensteigerungen, die Energiekrise sowie die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen der Betriebskostenfinanzierung der Krankenhäuser, aber auch Altersverpflichtungen aus der Vergangenheit hätten zur jetzigen finanziellen Krise des Krankenhauses geführt. "Die laufende Erfüllung der hohen Darlehensverpflichtungen aus der Vergangenheit hat es nicht zugelassen, dass wir für Krisensituationen, wie wir sie aktuell im Krankenhaussektor erleben, ausreichend Rücklagen bilden können“, so von Manowski.