Millionenverluste

Pleißental-Klinik plant Neustart mit Schutzschirm

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Pleißental-Klinik plant Neustart mit Schutzschirm
Verluste in Millionenhöhe: Im Herbst 2024 hatte bereits der Landkreis Zwickau der Pleißeltal-Klinik ein Darlehen von 4,6 Millionen Euro gewährt.  © Alexander Stein / Pixabay

Die Pleißental-Klinik saniert sich im Schutzschirmverfahren. Wie das Krankenhaus mitteilt, hat das Amtsgericht Chemnitz dem Schutzschirmverfahren zugestimmt. Geplant sei, den Sanierungsprozess zum Jahreswechsel 2025/2026 abzuschließen.

Grund für das Schutzschirmverfahren der Pleißental-Klinik sind Verluste in Millionenhöhe in den Jahren 2024 und 2023. Im Herbst 2024 hatte der Landkreis Zwickau der Pleißental-Klinik ein Darlehen von 4,6 Millionen Euro gewährt. 

Wie die Klinik mitteilt, leidet sie unter konstant sinkenden Einnahmen bei konstant steigenden Kosten. Klinikgeschäftsführer Uwe Hantzsch sagt: "Dieser Prozess ist zum einen gesundheitspolitisch verursacht, zum anderen durch externe Faktoren, wie etwa die weiterhin hohe Inflation, die deutlich gestiegenen Energiekosten und nicht zuletzt die steigenden Personalkosten." 

Weniger Erlöse durch ambulante Leistungen

Ein weiterer Faktor ist, dass die Pleißental-Klinik eine große Zahl früher stationär erbrachter Leistungen nur noch ambulant erbringen darf. "Die dafür von den Krankenkassen gezahlten Erlöse liegen deutlich unter den Vergütungen, die früher für stationäre Leistungen gezahlt wurden", sagt Hantzsch. „Der Aufwand der Klinik für diese Leistungen ist aber im Wesentlichen gleichgeblieben. Im Ergebnis hat die Pleißental-Klinik somit erhebliche Einnahmeverluste erlitten, ohne dass die Kosten nennenswert gesunken sind."

Hohe Personalkosten durch Honorarärzte und Tarifsteigerungen

Zudem musste die Pleißental-Klinik in nicht geringem Umfang auf Honorarärzte zurückgreifen, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Dadurch – und durch die regelmäßigen Tarifsteigerungen – haben sich die Personalkosten laufend erhöht. Diese Mehrkosten werden jedoch nicht durch die gezahlten Fallpauschalen ausgeglichen.

Grundsätzlich sei die Belegung der Klinik stabil, hat aber immer noch nicht das Niveau aus der Zeit vor der Corona-Pandemie erreicht.  

Mittel fehlen für Abschluss der Bauarbeiten

Mit Beginn des Schutzschirmantrags werden die Bauarbeiten an der Pleißental-Klinik weitgehend ruhen. Zur Fortsetzung und zum Abschluss der Bauarbeiten fehlen derzeit die Mittel. Ziel ist es, im Zuge des Sanierungsprozesses die nötigen Finanzen zu erhalten, um die Bauarbeiten fortzusetzen und abzuschließen.

Welche Maßnahmen für die Neuaufstellung der Pleißental-Klinik ergriffen werden müssen, wird im Laufe des Schutzschirmverfahrens im Rahmen eines Sanierungsplans gemeinsam mit den Gläubigern geprüft. Geplant ist, den Sanierungsplan bis zur Verfahrenseröffnung (voraussichtlich im September 2025) fertigzustellen.

Die Pleißental-Klinik ist ein Krankenhaus der Regelversorgung in der eher ländlich geprägten Region Westsachsen. Seit Oktober 2014 ist die Pleißental-Klinik akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsklinik Jena. Die Klinik beschäftigt knapp 500 Mitarbeiter, davon rund 85 Ärzte. Das Haus verfügt über 240 Betten in sechs Fachabteilungen.

cs

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