Im Spremberger Krankenhaus kann die Sanierung beginnen. Vor dem Amtsgericht Cottbus hat die Gläubigerversammlung einstimmig dem Sanierungsplan der Spremberger Krankenhausgesellschaft mbH zugestimmt.
Dieser zielt im Kern auf eine Sanierung in Kombination mit der Insolvenz ab. Die psychiatrische Klinik soll ausgebaut und es soll künftig mehr mit niedergelassenen Ärzten zusammengearbeitet werden. Als Ziel wurde damals angegeben, vor allem die Personalkosten und die medizinische Versorgung am Krankenhaus Spremberg abzudecken. Die Klinik mit gut 200 Betten hatte im September vergangenen Jahres einen Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens in Eigenverwaltung gestellt.
Klinik wird rekommunalisiert
Zuvor, Ende Januar, stimmte die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Spremberg einstimmig einem neuen Gesellschaftervertrag zu: Dieser sieht die Übernahme von 80 Prozent der Geschäftsanteile durch die Stadt Spremberg vor sowie die Finanzierung der Klinik durch ein Darlehen. Die restlichen 20 Prozent behält der Förderverein Krankenhaus Spremberg, der zuvor Mehrheitsgesellschafter war.
Christine Herntier, Bürgermeisterin der Stadt Spremberg, zeigt sich optimistisch: „Die Rekommunalisierung ermöglicht uns, die Gesundheitsversorgung in der Region aktiv zu gestalten, an die Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen und auf die gesundheitspolitischen Entwicklungen zu reagieren." Es erlaube auch, langfristige Investitionen in das Krankenhaus zu tätigen und das medizinische Leistungsangebot zu verbessern.
Vier von zehn Krankenhäusern sollen derzeit von der Insolvenz bedroht sein. Die Lage war schon vorher nicht rosig, doch durch Inflation und hohe Energiepreise könnte die Situation kippen. Eine Insolvenz löst viele Ängste aus. Aber ist sie schon das Ende?
f&w hat darüber unter anderem mit Sabina Manka, Chefärztin der Gynäkologie im Spremberger Krankenhaus, und Dr. Mark Boddenberg, Insolvenzrechtler bei der Kanzlei Eckert Rechtsanwälte und Generalbevollmächtigter im Schutzschirmverfahren des Krankenhauses Spremberg, gesprochen. Lesen Sie mehr unter "Ist eine Insolvenz gleich das Ende?"