Karl Lauterbach holt den Industrielobbyisten Sebastian Zilch ins Gesundheitsministerium. Er leitet in Zukunft die Unterabteilung Gematik und Telematikinfrastruktur. Der heute 35-Jährige war seit 2017 Geschäftsführer des IT-Branchenverbands BVITG und ist seit dieser Zeit auch stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Gematik. Die Reformen von Lauterbachs Vorgänger Jens Spahn hat er also hautnah miterlebt: Spahn hat den Kassenärzten die Verantwortung für Interoperabilität übertragen, die Gematik ins Gesundheitsministerium geholt und die Digitalen Gesundheitsanwendungen (Diga) vorangetrieben. Ein weiteres Spahn-Projekt, das E-Rezept, hat Minister Lauterbach gerade – unter dem Beifall der Kassenärzte – vorerst gestoppt.
Die Digitalisierung im Gesundheitssystem habe in der zurückliegenden Legislatur einen "enormen Sprung" gemacht, resümiert Zilch. Eines seiner Ziele in der neuen Position sei, "eine E-Health-Strategie für Deutschland auf den Weg zu bringen". Zilchs neue Chefin Susanne Ozegowski, Abteilungsleiterin für Digitalisierung im BMG, begrüßte ihren neuen Mitarbeiter standesgemäß über die sozialen Medien (Linkedin): „Ich freue mich sehr auf dich, Sebastian Zilch, als Experten, Sparringpartner, langjährigen Treiber der Digitalisierung und tollen neuen Kollegen!“
Zilch übernimmt den Posten von Christian Klose. Der AOK-Mann war 2018 von Spahn ins Ministerium geholt worden und heuerte Anfang dieses Jahres beim Branchenriesen IBM an.