Leipzigs zweitgrößtes Krankenhaus, das Klinikum St. Georg, ist mit 30 Millionen Euro im Minus. Die Stadt Leipzig sicherte dem kommunalen Haus weitere Unterstützung zu und bürgt inzwischen in dreistelliger Millionenhöhe für den Gesundheitsversorger. Laut einem Bericht der Leipziger Volkszeitung habe die Stadt nun eine weitere "umfängliche Überbrückungshilfe“ angekündigt, „um den finanziellen Spielraum des Klinikums zu sichern“. Diese soll nötig sein, um Löhne und Gehälter zahlen zu können.
Neben den extrem gestiegenen Energiepreisen, den Mehrkosten durch die Inflation sowie dringend notwendigen Investitionen in Neubauten belaste die Forderung der Gewerkschaft Verdi nach einer Lohnerhöhung von 10,5 Prozent die Liquidität des Klinikums. Hinzu kommt die Personalnot: Wenn Pflegekräfte und Ärzte fehlen, kann weniger operiert werden. Und die Fallpauschalen, fixe Geldbeträge zur Behandlung einer Erkrankung, steigen nicht so, wie es die Inflation erfordern würde. Beides führt zu sinkenden Einnahmen. "Da kommt eine gefährliche Melange zusammen“, sagt Friedrich München, Geschäftsführer der Sächsischen Krankenhausgesellschaft (SKG). "Betriebswirtschaftlich gibt es eigentlich nichts, was man noch tun kann“, so Stadträtin Jessica Heller (CDU), die im Aufsichtsrat des Klinikums St. Georg sitzt. "Wir entlasten als Stadt, wo es möglich ist“, konstatiert sie. Doch der städtische Haushalt habe Grenzen.