Das Universitätsklinikum Münster hat ein Defizit von 39,9 Millionen Euro - 16,2 Millionen mehr als im Vorjahr. Man sei sich den Herausforderungen durchaus bewusst, so der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Martin Schulze Schwienhorst. Themen wie die strukturellen Probleme der Finanzierung der Hochschulmedizin sowie der Fachkräftemangel in der Pflege würden sich oftmals nicht kurzfristig beheben lassen.
Aus dem Defizit sind rund 17 Millionen Euro auf eigenfinanzierte Investitionskosten zurückzuführen, um das Klinikum betriebsfähig zu halten, heißt es in einer Mitteilung. Das zuständige Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein Westfalen habe mittlerweile signalisiert, Investitionen dieser Art zukünftig zu übernehmen. Hinzu kommen weitere zehn Millionen Euro, die der Unterfinanzierung der Pflege geschuldet sind, für die es ab 2020 jedoch neue gesetzliche Regelungen außerhalb des DRG-Systems gibt. Sonstige Kosten und nicht zuletzt der Pflegepersonalmangel, der zu verminderter Leistung bedingt durch Bettenschließungen geführt habe, hätten weitere Einbußen im Millionenbereich verursacht.
Zuversicht trotz Defizit
Für das laufende Jahr konnten in der Aufsichtsratssitzung positive Entwicklungen berichtet werden. "Wir scheinen die Talsohle durchschritten zu haben und haben Stand heute zur Jahresmitte bereits so viele Pflegekräfte eingestellt wie im gesamten Vorjahr“, zeigte sich Pflegedirektor Thomas van den Hooven vorsichtig optimistisch. Damit seien Bettenschließungen deutlich reduziert worden.
Ein Drei-Jahresplan, der unter anderem auch den neu formulierten NRW-Krankenhausplan berücksichtigt, wurde während der Sitzung auferlegt. Dieser sieht unter anderem vor, die Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern in der Region und damit eine Schwerpunktbildung einzelner Häuser zu fördern.