Mit einem neuen Netzwerk möchte sich der Varisano-Gesundheitsverbund zu Vielfalt, Wertschätzung und einem diskriminierungsfreien Arbeitsumfeld bekennen. Es soll sich künftig mit Anliegen und Fragestellungen queerer Patient:innen und Mitarbeitender befassen – also all jener Personen im Verbund, die nicht heterosexuell sind oder sich nicht mit dem bei ihnen im Pass eingetragenen Geschlecht identifizieren.
„In unserem Arbeitsalltag bemerken wir, dass z. B. noch viel Unsicherheit im Umgang mit Trans-Personen besteht“, erläutert Sebastian Wust, Intensivpfleger am Varisano-Klinikum Frankfurt Höchst und Mitinitiator des Netzwerks. „Es kommen zum Beispiel Unsicherheiten auf, wenn eine Trans*Frau, deren Geschlechtseintrag noch männlich ist, bei uns aufgenommen wird. Unsere Zimmer sind ja nach binärem Geschlechtersystem getrennt belegt. Hierauf wollen wir Antworten geben.“
Doch nicht nur Patient:innen, auch queere Mitarbeitende sollen von dem Netzwerk profitieren. „Es gibt einfach Fragestellungen, die queeren Personen wichtig sind, mit denen sich andere aber oftmals noch gar nicht beschäftigt haben. Dazu kann zum Beispiel die Frage gehören, wie schnell und unkompliziert die Anrede einer Person auf Wunsch in der Personalakte geändert werden kann“, so Jan Lang, Pflegefachmann aus den Varisano-Kliniken des Main-Taunus-Kreises und ebenfalls Mitinitiator. Das Netzwerk möchte künftig – ergänzend zu den Gleichstellungsbeauftragten – eine zusätzliche Anlaufstelle für queere Kolleg:innen mit Problemen oder individuellen Anliegen sein.
„Wir stehen für eine Arbeitskultur, in der alle Menschen willkommen sind – auch unabhängig von geschlechtlicher Identität, sexueller Orientierung oder Lebensform“, erklärt Varisano-Geschäftsführer Michael Osypka.