NRW

Verdi befürchtet Versorgungslücken durch Krankenhausplan

  • Krankenhausreform
Verdi befürchtet Versorgungslücken durch Krankenhausplan
Die Sicht der Beschäftigten auf den Systemumbau bei den Krankenhäusern kommt laut Verdi bisher zu kurz. Die Planung der Reform habe weitestgehend ohne Beteiligung von Gewerkschaften oder Patientenvertretungen stattgefunden. © GettyImanges/FangXiaNuo

Kurz vor Inkrafttreten des neuen Krankenhausplans in Nordrhein-Westfalen warnt die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi vor Versorgungslücken und drohender Mehrbelastung für Mitarbeitende.

Die Sicht der Beschäftigten auf den Systemumbau bei den Krankenhäusern komme bisher zu kurz, teilte Verdi mit. Die Planung der Reform habe weitestgehend ohne Beteiligung von Gewerkschaften oder Patientenvertretungen stattgefunden.

Zwar begrüßte die Gewerkschaft das Ziel einer flächendeckenden, wohnortnahen und bedarfsorientierten Krankenhausversorgung grundsätzlich. Der Umbau dürfe aber nicht auf dem Rücken der Beschäftigten erfolgen. Bereits jetzt sei die Lage der Krankenhäuser von Arbeitskräftemangel und Überlastung geprägt, sagte Susanne Hille, Verdi-Fachbereichsleiterin Gesundheit bei Verdi in NRW. 

Auch die Versorgungssicherheit müsse garantiert werden. Die neuen Strukturen müssten erst tragfähig sein, bevor alte abgebaut würden, sagte Hille. "Sonst entstehen Versorgungslücken, die sowohl Beschäftigte als auch Patientinnen und Patienten direkt treffen."

Countdown für Krankenhausplan läuft

Der Krankenhausplan, der eine stärkere Spezialisierung der Kliniken in NRW vorschreibt, tritt in den meisten Leistungsbereichen am Dienstag, 1. April, in Kraft. Für bestimmte Leistungsgruppen etwa in der Kardiologie und der Orthopädie sind Übergangsfristen bis Ende des Jahres vorgesehen, damit die Kliniken genug Zeit für die Umstellung oder Schließung von Abteilungen haben. Gleichzeitig soll eine ortsnahe Notfallversorgung erhalten bleiben. Auch Intensivmedizin muss flächendeckend vorgehalten werden. 

Auf Patientinnen und Patienten in NRW kommen teils drastische Einschnitte bei bestimmten Behandlungen in Krankenhäusern zu. So wird etwa bei den lukrativen Knie- und Hüftprothesen die Zahl der Kliniken, die solche Eingriffe vornehmen wollen, stark reduziert.

Quelle: dpa

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Mit unserem täglichen Newsletter informieren wir bereits rund 10.000 Empfänger über alle wichtigen Meldungen aus den Krankenhäusern und der Gesundheitsbranche

Kontakt zum Kundenservice

Rufen Sie an: 0 56 61 / 73 44-0
Mo - Fr 08:00 bis 17:00 Uhr

Senden Sie uns eine E-Mail:
info@bibliomedmanager.de

Häufige Fragen und Antworten finden Sie im Hilfe-Bereich