Im sächsischen Lichtenstein haben am Sonntag rund 200 Menschen gegen die Schließung der örtlichen Kinderklinik am DRK-Krankenhaus protestiert. Wie das Portal Tag24 berichtet, sagte Simone Bovensiepen von der Gewerkschaft Verdi: „Es entsteht der Eindruck, dass die Geschäftsführerin alles dafür tut, die Kinderklinik zu schließen.“ Auf der Veranstaltung drückten auch die Linken-Politiker Susanne Schaper, Alexander Weiß sowie der CDU-Stadtrat Matthias Ramm ihr Unverständnis aus. Die Stadt steht wegen der Schließung in einem Rechtsstreit mit dem Klinikbetreiber. Die DRK-Klinik hatte den Betrieb mit Hinweis auf Personalnot Anfang März eingestellt. Auch bundespolitisch ist das Thema Klinikschließungen ein heißes Eisen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft signalisiert seit längerem, dass sie sich einem Strukturwandel der Krankenhauslandschaft (sprich: Schließungen) nicht grundsätzlich in den Weg stellt. Die Ampelkoalition will – soweit es in Ihr bundespolitisch möglich ist – diesen Strukturwandel anstoßen. Allerdings besteht Unklarheit darüber, wie sich Schließungen rechtlich umsetzen lassen und wie die Protagonisten (Kliniken, Kassen, Behörden) mit lokalen Protesten wie in Lichtenstein umgehen sollen.
