Zweite Corona-Welle

VLK-Umfrage unterstreicht Bedeutung kleiner Kliniken

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VLK-Umfrage unterstreicht Bedeutung kleiner Kliniken
© GettyImages/NanoStockk

Der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) hat im Februar 2021 eine Umfrage bei 2.256 seiner Mitglieder zur aktuellen Situation in den Kliniken gestartet. 551 Mitglieder (24 Prozent) haben geantwortet. Das Ergebnis: „Kleineren Krankenhäusern kommt weiter eine wichtige Rolle in der Versorgung zu, auch beziehungsweise gerade weil teilweise Kapazitätsengpässe bei den Maximalversorgern bestehen. Sorge bereitet neben der hohen Arbeitsbelastung die finanzielle Situation der Kliniken. Dies zeigt sich in einem Stellenabbau im ärztlichen Bereich und zunehmenden wirtschaftlichen Druck auf medizinische Entscheidungen über alle Trägerarten. Nur wenige Kliniken konnten bisher den Regelbetrieb vollständig wiederaufnehmen“, schreibt der Verband in einer Mitteilung. 

In der jetzigen Phase der Pandemie (Stand Anfang März 2021) seien die Kliniken weiterhin erheblich durch die Versorgung von Covid-19-Patienten belastet. 49 Prozent der Befragten empfanden den Belastungsgrad während der zweiten Welle insgesamt als sehr stark. Der Regelbetrieb wurde inzwischen zwar überall begonnen, aber in weniger als 20 Prozent der Kliniken der Notfallversorgungsstufen 1 und 2 und in weniger als 10 Prozent der Notfallversorgungsstufe 3 vollständig aufgenommen. Auch die Häuser der Stufe 1 seien maßgeblich an der Versorgung beteiligt, auch weil die Kapazität der übergeordneten Zentren in 46 Prozent nicht immer ausreichte. 14 Prozent der Häuser verlegen Patienten in höhere Zentren, müssen aber auch von dort aus Kapazitätsgründen Fälle übernehmen. 40 Prozent der leitenden Ärzte lehnen eine primäre Versorgung in Maximal- und Schwerpunktversorgern ab und sprechen sich damit für das etablierte gestufte System der Versorgung aus. Laut VLK zeigen die Ergebnisse einerseits die hohe Belastung bei den Maximalversorgern, aber auch die große Bedeutung der kleineren Häuser für die Versorgung.

Die finanzielle Situation der Kliniken betrachten 51 Prozent der Befragten als kritisch, besonders bei den öffentlichen Trägern. Ärztliche Stellen würden trotz Bedarf in 37 Prozent nicht nachbesetzt, besonders häufig (60 Prozent) bei privaten Trägern, obwohl dort die finanzielle Situation weniger kritisch eingeschätzt wurde. „Diese Entwicklung ist sehr bedenklich, da 35 Prozent angeben, die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes nicht einhalten zu können“, schreibt der VLK. Dies zeige einerseits eine Reaktion auf rückläufige Fallzahlen, aber mehr noch die Auswirkung des neuen Pflegebudgets und der Pflegepersonaluntergrenzen.

Zur Umfrage: 16 Prozent der Antworten kamen aus Kliniken mit weniger als 200 Betten, 40 Prozent aus Häusern mit mehr als 200 Betten und 43 Prozent aus Kliniken mit mehr als 500 Betten. 37 Prozent hatten einen christlichen, 42 Prozent einen öffentlichen und 21 Prozent einen privaten Träger.

Autor

 Jens Mau

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