In der Tarifrunde für rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern ruft die Gewerkschaft Marburger Bund für kommenden Montag zu einem bundesweiten Warnstreik auf. Mit dem ganztägigen Ausstand solle Bewegung in die Verhandlungen gebracht werden, wie der Marburger Bund in Berlin mitteilte. Eine zentrale Streikkundgebung soll in Frankfurt am Main stattfinden.
Die Gewerkschaft fordert unter anderem 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr sowie eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit. Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sei der Unmut unter den Ärztinnen und Ärzten groß, erklärte der Marburger Bund. Der Warnstreik kommt kurz vor der nächsten Verhandlungsrunde am Dienstag.
Dirk Köcher, Verhandlungsführer der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und Kaufmännischer Direktor des Städtischen Klinikums Dresden, bezeichnet die Warnstreiks als "völlig überzogen". Es sei nur schwer verständlich, dass die Ärztegewerkschaft in dieser für uns Krankenhäuser prekären Situation zu Warnstreiks aufruft. "Unsere Krankenhäuser würden eine Umsetzung finanziell nicht verkraften und im schlimmsten Fall insolvent gehen."
Der Tarifvertrag gilt den Angaben zufolge für kommunale Krankenhäuser mit Ausnahme der Vivantes-Kliniken in Berlin und von Kliniken mit Haustarifverträgen. Für die Streikzeit werden laut Gewerkschaft vor Ort Notdienste mit den Kliniken vereinbart.
Quelle: dpa